Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V7_4
DOI: 10.1055/s-2007-983487

Einfluss von Glukosespiegel und Hyperinsulinämie auf die Gonadotropine beim Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS)

JM Weiss 1, S Tauchert 3, AK Ludwig 2, T Dietze 2, K Diedrich 2, D Hadziomerovic 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 3Frauenklinik, Caritasklinik St. Theresia, Saarbrücken

1. Einleitung:

Die Insulinresistenz mit konsekutiver Hyperinsulinämie und die damit potentiell veränderten Blutglukosespiegel spielen in der Pathogenese des polyzystischen Ovarsyndroms (PCOS) eine wichtige Rolle. Eine dysregulierte Gonadotropinsekretion ist für das PCOS ebenfalls charakteristisch. Der Zusammenhang zwischen Glukosemetabolismus und Gonadotropinen ist jedoch noch ungeklärt. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Hyperinsulinämie und von verschiedenen Glukose-Konzentrationen auf die LH- und FSH- Spiegel bei Patientinnen mit PCOS im Vergleich zu gesunder Frauen zu untersuchen.

2. Material und Methodik:

Zwischen dem 3. und 7. Zyklustag wurde an 7 PCOS-Patientinnen und an 20 gesunden Frauen ein hyper- bis hypoglykämischer hyperinsulinämischer Clamp durchgeführt. Insulin wurde mit 2,5 mU/min-1x kg-1KG infundiert. Der Blutzuckerspiegel wurde mit einer 20%-igen Dextroselösung variiert. Stufenweise wurden für je 30 Minuten folgende Glukosespiegel erreicht: 160mg/dl, 123mg/dl, 87mg/dl und 50mg/dl. Die Gonadotropine wurden alle 15 Minuten bestimmt.

3. Ergebnisse:

Die FSH-Spiegel der PCOS-Patientinnen während des Clamps lagen niedriger als die der gesunden Kontrollen. Die Hyperglykämie supprimierte die LH-Spiegel bei gesunden Frauen. Weder die Hyperinsulinämie noch eine Hyperglykämie oder eine Hypoglykämie beeinflusste die LH- und die FSH-Konzentrationen bei PCOS-Patientinnen.

4. Schlussfolgerung:

Wir fanden keinen Hinweis darauf, dass die Hyperinsulinämie oder die Hyper- bzw. Hypoglykämie für die gestörte Gonadotropinsekretion beim PCOS verantwortlich sein könnte.