Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V7_1
DOI: 10.1055/s-2007-983484

Das extrakorporale Schweineuteri-Perfusionsmodell zur Evaluierung uteriner Kontraktilität, Peristaltik und Transportmechanismen

A Mueller 1, J Siemer 1, I Hoffmann 1, H Binder 1, MW Beckmann 1, R Dittrich 1
  • 1Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen

1. Fragestellung:

Uterine Kontraktilität und Peristaltik sind sowohl beim Spermientransport wie auch zum Implantationszeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Ziel war die Etablierung eines Modells zur Untersuchung uteriner Kontraktilität, Peristaltik und Transportmechanismen mithilfe von intrauterinen Mikrochipkathetern.

2. Methodik:

24 Schweineuteri wurden mit verschiedenen Konzentrationen von 17β-Estradiol zur Simulation periovulatorischer Hormonspiegel perfundiert. Die Oxytocin induzierten intrauterinen Druckanstiege im Bereich von Isthmus uteri und Fundus uteri sowie die peristaltische Kontraktionen wurden mithilfe eines intrauterinen Mikrokatheters mit zwei Messsensoren, die im Bereich des Isthmus und Fundus uteri platziert wurden aufgezeichnet.

3. Ergebnisse:

Die Vitalitätsparameter zeigten charakteristische Veränderungen, aber blieben während der Perfusionszeit im physiologischen Bereich. Es zeigte sich unter Estrogenperfusion ein dosisabhängiger Anstieg des intrauterinen Druckes im Bereich von Isthmus uteri (p<0,005) and Corpus uteri (p<0,005). Der Druckanstieg war signifikant höher im Bereich des Isthmus uteri verglichen mit dem Corpus uteri in allen getesteten Konzentrationsbereichen. Es resultierte ein cervico-fundaler Druckgradient. Es zeigten sich signifikant mehr Kontraktionen, die im Bereich des Isthmus uteri begannen und in Richtung Fundus uteri verliefen (p<0,001).

4. Schlussfolgerung:

Das extrakorporale Schweineuterus-Perfusionsmodel erlaubt die Untersuchung uteriner Kontraktilität und gerichteter peristaltischer Kontraktionen. Unter Estrogenperfusion zeigte sich eine cervico-fundale Peristaltik und ein Richtung Fundus uteri gerichteter Druckgradient.