Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V5_8
DOI: 10.1055/s-2007-983473

Placenta praevia – eine retrospektive Studie der letzten elf Jahre

A Weinzierl 1, A Scharmüller 1, C Marth 1
  • 1Univ.-Klinik für Frauenheilkunde, Innsbruck

1. Fragestellung:

Bei einer Placenta praevia handelt es sich um die Verlagerung der Placenta über den inneren Muttermund, was in der Spätschwangerschaft oder bei einer vaginalen Geburt zu lebensbedrohlichen Blutungen führen kann.

Diese Studie wurde durchgeführt um Ursachen und Folgen dieser Schwangerschaftskomplikationen festzustellen.

2. Methodik:

In einer Fall-Kontrollstudie wurden die Krankengeschichten jener 105 Patientinnen, die zwischen 1995 und 2005 mit der Diagnose Placenta praevia an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck geboren haben, mit denen einer 125 Patientinnen umfassenden Kontrollgruppe verglichen.

3. Ergebnisse:

Bei hohem mütterlichem Alter, Multiparität, nach Sectio, uterinen Infektionen, uterinen Anomalien, IVF und bei männlichem Geschlecht wurde eine Risikosteigerung für Placenta praevia beobachtet. Bei der Geburt musste signifikant häufiger eine Hysterektomie durchgeführt werden. Die Placenta praevia korrelierte besonders mit einem niedrigen Gestationsalter und folglich auch mit einer erhöhten kindlichen Morbidität. Auch die mütterliche Morbidität war aufgrund des erhöhten Blutverlustes im Vergleich zur Kontrollgruppe wesentlich höher

4. Schlussfolgerung:

Bezüglich der Placenta praevia sind heutige geburtshilfliche Tendenzen, wie höheres mütterliches Alter, Steigerung der Sectiorate und künstliche Befruchtung mit einer Häufung der Mehrlingsschwangerschaften, besonders kritisch zu bewerten.