Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V4_6
DOI: 10.1055/s-2007-983464

Neue ultraschallgestützte Gewichtsgruppen-spezifische Formeln zur Gewichtsschätzung bei Feten

J Siemer 1, N Hart 1, M Schrauder 1, B Meurer 1, T Goecke 1, RL Schild 1
  • 1Frauenklinik, Erlangen

1. Fragestellung:

Das Geburtsgewicht ist ein wichtiger prädiktiver Parameter für neonatale Morbidität und Mortalität. Daher ist die Gewichtsschätzung für ein gezieltes pränatales und geburtshilfliches Management wichtig. Hierzu existieren zahlreiche Formeln, die auf Grundlage einer sonografischen Biometrie des Feten ein Schätzgewicht ermitteln. Wie in vorausgegangenen Untersuchungen gezeigt werden konnte, ist die Zuverlässigkeit dieser Formeln, betrachtet über das gesamte Gewichtsspektrum, unzureichend. In dieser Studie wurden neue Regressionsformeln für spezielle Gewichtsgruppen ermittelt.

2. Methodik:

Im Zeitraum von 2003 bis 2006 wurden alle gesunden, neugeborenen Einlinge mit einem Geburtsgewicht kleiner 4000g berücksichtigt, bei denen eine sonografische Gewichtsschätzung anhand einer vollständigen Biometrie (BPD, FOD, TAD, APAD, FL) maximal 7 Tage vor Entbindung durchgeführt wurde (n=3511). Zwei Gewichtsgruppen wurden erstellt (Feten mit einem Geburtsgewicht bis 2500g und über 2500g).

Aus jeder der beiden Gewichtsgruppen wurden die Fälle der Jahre 2003 und 2004 zur Berechnung einer neuen Regressionsformel verwendet. Mithilfe der Fälle der Jahre 2005 und 2006 wurden die neuen Formeln evaluiert und mit allgemein gebräuchlichen Formeln verglichen.

3. Ergebnisse:

Mit den neuen, speziellen Gewichtsformeln gelingt eine präzisere Gewichtsschätzung als mit den meisten bisher gebräuchlichen Formeln.

4. Schlussfolgerung:

Formeln zur fetalen Gewichtsschätzung, die auf ein bestimmtes Kollektiv fokussieren, können genauere Ergebnisse erbringen. Weitere Kollektive wie makrosome Feten oder Feten mit Bauchwanddefekten könnten ebenfalls von eigenen, speziellen Gewichtsformeln profitieren.