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DOI: 10.1055/s-2007-983462
Psychosomatische Beratung vor der Nackentransparenzmessung
1. Fragestellung:
Ist eine Beratung vor der Nackentransparenzmessung aus psychosomatischer Sicht sinnvoll?
2. Methodik:
Qualitative Auswertung der pränataldiagnostischen Beratungsgespräche und Untersuchungen sowie Verbindung mit dem Konzept der psychologischen Etappen im Übergang zur Elternschaft
3. Ergebnisse:
Die Nackentransparenzmessung im ersten Trimester wird in den letzten Jahren zunehmend häufiger durchgeführt.
Die gesetzlich vorgesehene Beratung vor pränataldiagnostischen Untersuchungen zu deren Nutzen und auch Risiken findet selten Anwendung, vielmehr beginnt oft erst bei Vorliegen eines zweifelhaften, suspekten bzw. eindeutig pathologischen Befundes ein schwieriger Erklärungsversuch.
Dass die werdende Mutter sich typischerweise in einer Phase der Ambivalenz befindet und widersprüchlichen Gefühlen zu sich und ihrem Kind ausgesetzt ist, wird selten bedacht. Die Aufklärung über Risiken genetischer oder organischer Erkrankungen des Föten ist oft sehr rational, die beteiligten Gefühle bleiben unreflektiert, wirken aber – auch bei unauffälligem Befund – auf die Beziehung zum Ungeborenen ein.
4. Schlussfolgerung:
Der zweifelsohne hohen Wertigkeit der NT-Messung im ersten Trimenon im Hinblick auf Chromosomenstörung bzw. auf andere organische Erkrankungen des Kindes steht eine unterschätzte Wirkung auf die Entwicklung der Beziehung zum Kind gegenüber.
Die werdenden Eltern sollten eine qualifizierte Beratung vor Durchführung der NT-Messung wahrnehmen.