Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V4_3
DOI: 10.1055/s-2007-983461

Komplikationen nach primärer Sectio caesarea in einem Zentrumsspital mit 1300 Geburten pro Jahr

O Kandolf 1, J Keckstein 1
  • 1Landeskrankenhaus Villach, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Villach

1. Fragestellung:

Rechtfertigen die geringen Morbiditäts- und Komplikationsraten bei primärer Sectio caesarea ein weiteres Ansteigen der Sectiofrequenz?

2. Methodik:

Bei einer Sectiorate von derzeit ca. 30% wurden ca. 420 Sectioentbindungen im Jahre 2005 am LKH – Villach durchgeführt. Das Spektrum der Operateure reichte vom Primararzt über den erfahrenen Oberarzt bis hin zum Jungassistenten unter Anleitung. 4 interventionswürdige, postoperative Komplikationen traten auf. 2Hämatome im Spatium vesico-uterinum, 1 Pelvioperitonitis als Folge einer Nahtdehiszenz, eine Ureterdeviation mit Nierenbeckenaufstau Grad III. Eine Spätkomplikation in Form einer Endometriumeinziehung in die Uterotomie mit konsekutiv bestehenden Schmierblutungen wird zusätzlich dargestellt.

Die Einzelkasuistiken werden mittels Bild- und Videomaterial dargestellt und diskutiert.

4. Schlussfolgerung:

Die vier beschriebenen schweren postoperativen Komplikationen entsprechen einer Komplikationsrate von 0,95%, und liegen unter der Komplikationsrate der bayrischen Perinatalerhebung mit 1,35. Für die Gebärende repräsentieren diese Komplikationen jedoch ein wesentlich größeres Maß an Morbidität, denn Komplikationen nach vaginalen Entbindungen.