Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V3_1
DOI: 10.1055/s-2007-983449

Unterschiedlich hohe Dosen (20mg versus 7,5mg) der begleitenden Corticoidtherapie während der ovariellen Stimulation bei IVF-ET Zyklen

K Sator 1, EK Bentz 1, C Tempfer 1, M Sator 1, J Huber 1
  • 1Universität Wien, Univ. Klinik f. Frauenheilkunde, Abt. f. Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Wien

1. Fragestellung:

Immunologische Faktoren spielen eine Schlüsselrolle während der Implantation und der Embryonalentwicklung. Da einige Studien den positiven Effekt einer immunsupprimierenden Therapie beschrieben haben, prüften wir in dieser Studie, ob eine begleitende höher dosierte Corticosteroidtherapie bei ovarieller Stimulation bei assistierter Reproduktion zu einer höheren Erfolgsrate führt als die niedrig dosierte Standardtherapie.

2. Methodik:

Zweihundertzweiundvierzig Frauen bekamen ein Standardprotokoll der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation bei IVF Zyklen. Einhundertzweiunddreißig Patientinnen wurden vor Beginn der Stimulation in zwei Gruppen randomisiert und nahmen abends als begleitende Corticoidtherapie entweder eine niedrige Standarddosis mit 7,5mg Prednisolon (Gruppe A) oder die höher dosierte Therapie mit 20mg Prednisolon (Gruppe B) für die Dauer von achtundzwanzig Tagen ein.

3. Ergebnisse:

68 Patientinnen (Gruppe A, 52%) erhielten die Standarddosis, 64 (Gruppe B, 48%) nahmen die höher dosierte Therapie ein, dabei wurden bei 22 (54%) bzw. 19 (46%) Frauen ein oder mehrere Autoantikörper nachgewiesen. In der Intention-to-treat Analyse der biochemischen und klinischen Schwangerschaftsrate zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Gruppe A (29,41% und 19,12%) und Gruppe B (20,31% und 12,5%)

In der Subgruppe der Patientinnen mit positiven Antikörper(n) profitierte die Gruppe B auch nicht von der höheren Dosis (22,72% und 18,18% für Gruppe A, 26,32% und 21,05% für Gruppe B).

4. Schlussfolgerung:

Eine höher dosierte Corticoidtherapie während der ovariellen Stimulation bei IVF Zyklen zeigt im Vergleich zu einer niedrigen Standarddosis keine Erhöhung der biochemischen und klinischen Schwangerschaftsrate.