Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V2_1
DOI: 10.1055/s-2007-983440

Ist die Lymphovaskuläre Invasion (L1) ein Prognosefaktor bei Frühstadien des invasiven Zervixkarzinoms?

N de Gregorio 1, C Kurzeder 1, G Sauer 1, P Staka 1, V Heilmann 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm

1. Fragestellung:

Zur Identifikation von Hochrisikogruppen unter den frühen Tumorstadien, die möglicherweise von einer adjuvanten Therapie profitieren, wären weitere Prognosefaktoren wünschenswert.

Der prognostische Wert einer Invasion des lymphovaskulären Raumes (lymphovascular space invasion: LVSI) ist derzeit unklar.

2. Methodik:

In einer retrospektiven Analyse wurden die Krankheitsverläufe und das Überleben von 255 Patientinnen mit Zervixkarzinomen ausgewertet, die an der UFK Ulm von 1992–2004 primär operativ behandelt wurden und das stadienabhängige Überleben ermittelt.

3. Ergebnisse:

Unter den Patientinnen, die einer primär operativen Therapie zugeführt wurden, fand sich in 56,5% ein Stadium pT1, pT2 wurde in 40% der Fälle nachgewiesen.

Das 5-Jahres-Gesamtüberleben betrug für die Gruppe pT1 92% und pT2 78%.

Für die Subgruppen L0/L1 konnten keine signifikanten Unterschiede im Gesamtüberleben beobachtet werden (T1 95% vs. 92%, T2 67% vs. 66%)

4. Schlussfolgerung:

Beim nodal-negativem Zervixkarzinom bestätigt sich das Tumorstadium als wichtiger Faktor für das Gesamtüberleben. Dahingegen stellt sich die die Bestimmung einer LVSI aufgrund dieser Untersuchung nicht als prognostisch relevanter Faktor in dieser Gruppe dar.