Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V1_2
DOI: 10.1055/s-2007-983434

Quantitative Genexpressionsanalyse zirkulierender Tumorzellen bei Patienten mit Mammakarzinom

D Koliogiannis 1, N Fersis 1, C Sohn 1, S Kaul 1
  • 1Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Frauenklinik Gynäkologie und Geburtshilfe, Onkologisches Labor, Heidelberg

1. Fragestellung:

Diese Studie verfolgte die Ziele der frühen Detektion und der quantitativen Multimarkeranalyse zirkulierender Tumorzellen (CTC) bei Patienten mit Brustkrebs.

2. Methodik:

Die hochaffinen Antikörper BM7 (MUC1) und VU1D9 (EpCAM) wurden zur immunmagnetischen Tumorzellanreicherung verwendet, die an 10ml peripherer EDTA-Blutproben von Patienten mit primärem Brustkrebs (n=46) und Patienten mit metastatischem Progress (n=21) erfolgte. Die angereicherten Zellen wurden lysiert und für die Isolation der mRNA genutzt, worauf eine cDNA-Synthese aus isolierter mRNA folgte. Die Surrogatmarker Cytokeratin 19, Mammaglobin 1, Survivin, HER-2 und CXCR4 wurden durch quantitative Real-Time RT-PCR amplifiziert, unter Verwendung von Primern und mit FAM markierten TaqMan-Proben, die mithilfe des UniversalProbeLibrary Systems (Roche AG, Basel, CH) ausgewählt wurden. Als interne Qualitätskontrolle diente das ß-Actin-Transkript, wobei die Spezifität der RT-PCR durch die Untersuchung von Blutproben gesunder Spender gewährleistet wurde.

3. Ergebnisse:

Für jedes einzelne Transkript erreichten wir eine Sensitivität von 2 Tumorzellen pro 5ml Blut. In 7 von 46 (15%) Fällen mit primärem Mammakarzinom wurden tumorassoziierte Transkripte entdeckt. Der Marker mit der höchsten Inzidenz (43%) war Mammaglobin 1, gefolgt von Cytokeratin 19, Survivin und HER-2 mit jeweils 29%.

Patienten mit metastatischer Erkrankung (n=21) wurden zu 67% positiv getestet. CTCs dieser Patienten, waren alle Cytokeratin 19-positiv und wiesen eine Ko-Expression von Survivin, Mammaglobin 1 oder HER-2 in über 70% der Fälle auf.

4. Schlussfolgerung:

Wir beschreiben ein sensitives Detektionssystem für zirkulierende Mammakarzinomzellen, welches eine Auswahl von 5 Genen nutzt, die bei Patienten mit metastatischer Erkrankung in hohem Maße überexprimiert ist. Die verwendete Markerauswahl erwies sich für die frühe Detektion als verlässlich und kann erweitert werden, um Patienten die bestmögliche Medikation zukommen zu lassen.