Hintergrund: Hypoxämien und Bradykardien sind häufige Probleme bei Frühgeborenen, ca. 80% der <32 SSW geborenen Kinder sind betroffen. Therapeutisch spielen neben pharmakologischen auch pflegerische Maßnahmen eine Rolle. Fragestellung: Haben verschiedene Lagerungstechniken (horizontale Bauchlage, 12–15° Oberkörper-Hochlage, kinästhetische 3-Stufen-Lagerung) einen Effekt auf die Hypoxie- und Bradykardiehäufigkeit Frühgeborener? Methoden: 18 Frühgeborene (<32 SSW) mit idiopathischer Apnoesymptomatik wurden in einer randomisierten kontrollierten 3-Phasen-Interventionsstudie mit Crossover-Design untersucht. Jedes Kind wurde für je 4 Stunden in o.g. Positionen gelagert, wobei die Reihenfolge per Los festgelegt wurde. Über diesen Zeitraum wurden EKG, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung (SpO2), Pulswelle und Video aufgezeichnet. Primärer Zielparameter waren SpO2-Abfälle <85%/h und Bradykardien <80 bpm/h. Sekundärer Zielparameter war die Artefaktzeit in Sekunden/h als Maß für die Unruhe eines Kindes. Ergebnisse und Diskussion: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Lagerungsverfahren: SpO2 <85%/h in horizontaler Bauchlage: Median 25,8/h (0,3–69,3); in Schräglage: 24,3/h (0,3–64,7); in Stufenlagerung: 20,2/h (0–63,0)/h. Bradykardien <80bpm/h in horizontaler Bauchlage: 0,9/h (0–3,4); in Schräglage: 0,9/h (0–5,9); in Stufenlagerung 1,0 (0–3,3). Bezüglich der Artefaktzeit (s/h) zeigten sich etwas niedrigere Werte in der Stufenlagerung: Mittelwerte in horizontaler Bauchlage: 14,7 (0–48,2); in Schräglage: 19,0 (0–72,4); in Stufenlagerung 11,3 (0–47,7; p=0,16). Schlussfolgerung: Entgegen früherer Daten (2) zeigte sich kein signifikanter Vorteil einer Oberkörper-Hochlagerung. Unsere Daten unterstützen den Einsatz einer Schräglagerung als therapeutische Option zur Behandlung von Atemregulationsstörungen bei Frühgeborenen nicht, obwohl sich ein ähnlicher Trend wie bei Bauschatz et al. (1) zeigte. Im Gegensatz zu den Ergebnissen von Bauschatz et al. (1) zeigte die 3-Stufen-Lage Hinweise, dass die Kinder in dieser Lage ruhiger waren (weniger Bewegungsartefakte), aber insgesamt diesbezüglich ebenfalls keinen signifikanten Vorteil. 1. Bauschatz A, Z Geb Neonatol 2006; 210:S60; 2. Jenni OG, J Pediatr 1997;100:622–5