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DOI: 10.1055/s-2007-983070
Mortalität bei sehr unreifen Frühgeborenen (<32 SSW p.m.) in Abhängigkeit von Versorgungsstruktur und Patientenvolumen – Analyse der Perinataldaten aus NRW 2004 und 2005
Hintergrund: Die Existenz von Mindestmengen bei der Versorgung sehr kleiner Frühgeborener ist in Deutschland zur Zeit umstritten, da es zum einen nur wenige Daten aus Deutschland gibt und unklar ist, inwieweit diese Daten auf die unterschiedliche föderale Versorgungssituation übertragen werden kann. Methodik: Wir haben die Daten der Neonatalerhebungen 2004 und 2005 aus Nordrhein-Westfalen mit der Frage analysiert, ob ein Zusammenhang zwischen der Zahl der jährlich behandelten Frühgeborenen <32 SSW und der neonatalen Mortalität dieser Kinder besteht. Die Daten umfassten 3930 Frühgeborene zwischen 23+0 und 31+6 SSW.
Ergebnisse: In Kliniken mit >50 jährlich behandelten Frühgeborenen <32 SSW lag die Mortalität für Kinder von 23+0 bis 26 +6 SSW um 45% unter der von kleineren Kliniken (Odds ratio=0,55, 95%-CI 0,41–0,74, p<0,001). Bei einem Schwellenwert von 40 jährlich aufgenommen sehr unreifen Frühgeborenen konnte dieser Effekt nur noch für FG <25+0 SSW nachgewiesen werden. Der Versorgungslevel (Perinatalzentren – neonatologische Schwerpunkte – sonstige Kliniken) hatte einen deutlich geringeren Effekt als die Zahl von >40–50 jährlich behandelten FG <32 SSW. Schlussfolgerung: Die Daten aus Nordrhein-Westfalen untermauern, dass auch in Deutschland extrem unreife Frühgeborene auf Intensivstationen mit >40–50 jährlich behandelten Frühgeborenen <32 SSW eine erheblich verbesserte Überlebensrate haben. Ferner zeigen unsere Daten, dass das Patientenvolumen ein besserer Qualitätsindikator zu sein scheint als ein formal im Krankenhausplan definierter Status der Klinik.