Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A18
DOI: 10.1055/s-2007-982923

Maligne Non-Hodgkin-Lymphome der Mamma in einem unselektierten Patíentengut

S Eidt 1, C Schumacher 2, H Eidt 1, C Pohl 3, M Jergas 4
  • 1Institut für Pathologie am, Köln, Deutschland
  • 2St. Elisabeth-Krankenhaus, Brustzentrum, Köln, Deutschland
  • 3St. Elisabeth-Krankenhaus, Medizinische Klinik, Köln, Deutschland
  • 4St. Elisabeth-Krankenhaus, Abteilung für Radiologie, Köln, Deutschland

Zielsetzung: Aufgrund ihrer Seltenheit können die malignen Non-Hodgkin-Lymphome der Brustdrüse bezüglich ihrer diagnostischen Einordnung Probleme bereiten. Anhand von 6 Patientinnen wollen wir unsere Erfahrung mit dieser Tumorentität darstellen.

Material und Methoden: Zwischen 1996 und 2006 wurde bei 6 Patientinnen ein malignes Lymphom der Mamma anhand eines Herdbefundes diagnostiziert (Alter bei der Diagnose im Median 71,5 Jahre, Spannbreite 59–82 Jahre). Die Diagnose wurde 5 mal anhand von Operationspräparaten und einmal an einer Stanzbiopsie gestellt. Nach üblicher technischer Aufarbeitung erfolgte eine immunhistochemische Analyse des Tumors mit einem üblichen Panel von Antikörpern. Ein Lymphom wurde als primär bezeichnet, wenn es nur im Bereich der Mamma und der ipsilateralen Axilla entwickelt war, und als sekundär, wenn im CT oder bei der sonographischen Untersuchung weitere Lymphommanifestationen nachzuweisen waren. Das Follow-up wurde bis Ende 2006 oder bis zum Tod der Patientin durchgeführt.

Ergebnisse: Unter den 3005 in unserer Institution zwischen 1996 und 2006 konsekutiv behandelten Patientinnen mit einem malignen Mammatumor haben die malignen Lymphome einen Anteil von 0,2%. Bei 2 der 3 Patientinnen mit einem sekundären Mammalymphom entwickelte sich nach 2 bzw. 16 Monaten ein schnell zum Tode führender Progress. Die dritte Patientin erlitt ein ausgedehntes Rezidiv. Dagegen haben die drei Patientinnen mit einem primären Lymphom bislang keine erneute Tumormanifestation erlebt.

Zusammenfassung: Die malignen Non-Hodgkin-Lymphome der Mamma sind sehr selten (0,2% aller malignen Mammatumore in unserem Patientengut). Die Prognose der sekundären Mammalymphome ist deutlich schlechter als die der primären malignen Non-Hodgkin-Lymphome der Brustdrüse.