Gesundheitswesen 2007; 69 - P32
DOI: 10.1055/s-2007-982873

Qualitätsmanagement im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Untersuchung der Kontrollaufgaben des ÖGD in Bayern

T Opitz 1, L Schröfl 1, L Weigl 1, M Hicke 1, G Kerscher 1
  • 1Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, München

Hintergrund: Im Rahmen eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements im bayerischen ÖGD wurden Schwachstellen bei Kontrolltätigkeiten analysiert und Vorschläge zur Verbesserung der Effizienz und Effektivität erarbeitet.

Methoden: In einer schriftlichen Befragung an 71 Gesundheitsämter wurden zu 29 Bereichen der Kontrolltätigkeiten des ÖGD Daten erfragt: Anzahl der vorhandenen Prüfobjekte sowie der tatsächlich durchgeführten Kontrollen im Jahr 2005, Bedarf an Ausbildungs-/Fortbildungsmaßnahmen und an Arbeitshilfen/Durchführungshinweisen, Notwendigkeit eines systematischen Berichtswesens, spez. Einschätzung bei Kontrollbereichen, die ein erhöhtes Risikopotential beinhalten. Zudem wurden persönliche Interviews mit Amtsleitern geführt.

Ergebnisse: Der Kontrollgrad ist unter Berücksichtigung des Prinzips anlassbezogener Kontrollen sehr unterschiedlich. Der Hauptteil der Kontrollobjekte unterliegt einem mittleren Kontrollgrad. Hohe Kontrollgrade liegen vor z.B. bei zentralen Trinkwasserversorgungsanlagen (100%); geringe Kontrollgrade bei Hausinstallationen der Prioritätsstufe 2 (7%) oder Einrichtungen für ambulantes Operieren (4%). Die Erstellung von Arbeitshilfen wurde von mehr als 50% der Befragten für 19 von 29 Kontrollbereichen als hilfreich angesehen. Im Bereich der Fortbildung wurden in über 10 Kontrollbereichen von mehr als 50% der Ämter verstärkte Maßnahmen als sinnvoll erachtet.

Schlussfolgerungen: Struktur- und Prozessqualität von Kontrollaufgaben sind zu optimieren. Kontrolldichte und -tiefe sind entsprechend normierter Grundlagen und fachlicher Bedarfe festzulegen. Grundsätzliche Möglichkeiten einer Verbesserung sind Schwerpunktaktionen der Ämter oder fachliche Schwerpunktbildung im Rahmen einer Zentralisierung, Externalisierung durch Akkreditierung von Prüfinstituten. Hilfsmittel wie Leitlinien, Prüflisten, Durchführungsanweisungen sollen erarbeitet werden. Kontinuierliches Qualitätsmanagement ist auch in der Gesundheitsverwaltung ein geeigneter Ansatz sich ändernden Anforderungen zu stellen.