Diabetologie und Stoffwechsel 2007; 2 - P302
DOI: 10.1055/s-2007-982397

Die Wirkung von Metformin auf übergewichtige und adipöse Personen mit metabolischen Syndrom

E Diamantopoulos 1, E Andreadis 1, C Tzavara 1, D Georgiopoulos 1, P Katsanou 1, E Fragouli 1, M Kakou 1, E Mavrokefalou 1, G Yfanti 1, S Raptis 2
  • 1Evangelismos Krankenhaus, 4. Medizinische Klinik und Section für Angiologie, Athen, Greece
  • 2Klinikum der Universität Athen Attikon, 2. Medizinische Universitätsklinik, Hellenisches Nationales Diabetes Zentrum, Athen, Greece

Fragestellung: Das metabolische Syndrom (MetS) ist mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität sowie mit einer zunehmenden Inzidenz von Typ 2 Diabetes Melitus (T2DM) verbunden. Metformin verzögert bei Personen mit Prediabetes die Entwicklung zum T2DM. Dessen Wirkung aber auf das MetS ist noch nicht eingehend geklärt. Folgedessen untersuchten wir die Wirkung von Metformin auf die kardiovaskulären Risikofaktoren (KVRF) und MetS bei übergewichtigen Personen.

Methodik: Insgesamt wurden 479 übergewichtige und adipöse (BMI ≥27kg/m2) nicht diabetische Personen (241Männer und 237 Frauen) im Durchschnittsalter von 53,1±10,1 Jahren untersucht. Alle Teilnehmer unterlagen einer ausführlichen klinisch-laboratorischen Untersuchung sowie eines doppelt ausgeführt oralen Glukosetoleranztests (OGTT mit 75 gr Glukose) und wurden anschlieβend als Normoglykämiker oder Prediabetiker charakterisiert. Personen mit Diabetes wurden ausgeschlossen. Die Diagnose von MetS basierte auf die NCEP-ATP III Kriterien. Nach Randomisierung erhielten alle Probanden individuelle kombinierte KVRF-Therapie und 175 zusätzlich Metformin.

Ergebnisse: Von den untersuchten KVRF zeigten das Gesamt- und das LDL-Cholesterin sowie der Nüchtern- und der zwei Stunden nach OGTT gemessene Blutzucker eine signifikante Senkung, die auf die zusäzliche Gabe von Metformin zugeschrieben wurde. Dies konnte sowohl in der Gesamtpopulation (p=0,001, p=0,008, p=0,001 und p=0,011, respektiv) wie auch bei den MetS-Personen (p=0,010, p=0,044, p=0,020 und p=0,430, respektiv) festgestellt. Der Prozentsatz von Personen mit MetS (p=0,577) und die Diabetesinzidenz (p=0,291) wurden während der zwölfmonatigen Beobachtungszeit nicht signifikant beeinträgtigt.

Schlussfolgerungen: Bei übergewichtigen und adipösen Personen, welche ein erhöhtes kardiovaskuläre Risiko aufweisen, führt die kombinierte KVRF-Therapie mit Metformin zu einer stärkeren Senkung des Serum-LDL-Cholesterins und zu einer Verbesserung des Glukosemetabolismus. Die zusätzliche Gabe von Metformin kann anscheinend die Inzident von MetS und T2DM während der Zeitspanne von einem Jahr nicht signifikant beeinflussen.