Diabetologie und Stoffwechsel 2007; 2 - P161
DOI: 10.1055/s-2007-982256

Pramlintide-Gabe, gekoppelt mit einem Lebensstil-Interventionsprogramm, führte in einer randomisierten kontrollierten Studie bei Adipösen zu einer progressiven Gewichtsabnahme

K Herrmann 1, E Schönamsgruber 1, A Halseth 1, N Kesty 1, C Burns 1, J Limmer 1
  • 1Amylin Pharmaceuticals, Inc., San Diego, CA, United States of America

Fragestellung: Pramlintide, ein Analogon des glukoregulatorischen und Sättigungs- β-Zell Hormons Amylin, ist zur Zeit in der klinischen Entwicklung als Behandlungmöglichkeit der Adipositas. In vorhergehenden Studien ohne Lebensstil-Intervention (LSI) reduzierte Pramlintide (180 und 240µg TID) die Nahrungsaufnahme pro 24-Std und das Körpergewicht.

Methodik: Diese randomisierte, doppel-blinde, Plazebo-kontrollierte Dosis-Findungs-Studie untersuchte den Einfluss von Pramlintide auf Gewicht sowie Sicherheit und Verträglichkeit in Kombination mit der LSI. Adipöse Studienteilnehmer (ITT N=408; 72,5% Frauen; BMI 37,6±5,0kg/m2; MW±SD) erhielten über 16 Wochen LSI und zusätzlich, randomisiert, entweder Pramlintide (120, 240, 360µg, BID/TID) oder Plazebo, jeweils 15 Minuten vor den Mahlzeiten.

Ergebnisse: Bei Studienteilnehmern, die eine 16-wöchige Behandlung abgeschlossen hatten, lag die Gewichtsabnahme in den Pramlintide-Gruppen (bezogen auf den Ausgangswert) zwischen 3,9±0,7 und 5,7±0,9% (3,8±0,7 bis 6,1±0,8kg; Evaluierbare; MW±SE), verglichen mit 2,6±0,7% (2,8±0,8kg) bei Plazebo. Die Gewichtsabnahme in den verschiedenen Pramlintide-Dosis-Gruppen (120 TID; 240 BID; 360 BID/TID) erreichte, verglichen mit Plazebo, statistische Signifikanz (P<0,05). Die Pramlintide-bedingte Gewichtsabnahme war am ausgeprägtesten bei Studienteilnehmern mit einem Ausgangs-BMI von <40kg/m2 (4,5±0,9 bis 6,3±1,0% vs. 2,1±0,7% mit Plazebo). In einem Fragebogen zum Ende der Studie gab, im Vergleich zu Plazebo, ein größerer Prozentsatz von Pramlintide-behandelten Patienten Verbesserungen in Appetitkontrolle und Größe der Mahlzeit an. Die Aussteigerrate ingesamt betrug 37% für Plazebo und 20–38% für Pramlintide. Das häufigste unerwünschte Ereignis war Übelkeit, die häufiger bei Pramlintide- (9–29%) als bei Plazebo-behandelten Studienteilnehmern (2%) auftrat. Die Gewichtsabnahme bei Pramlintide-behandelten Probanden, die keine Übelkeit zeigten, war ähnlich wie die der gesamten Pramlintide-Population.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dass Pramlintide eine Behandlungsmöglichkeit für Adipositas darstellen könnte.