Zentralbl Chir 2007; 132(6): W86-W92
DOI: 10.1055/s-2007-981366
Weiterbildung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms

C. W. Michalski1 , 2 , J. Kleeff1 , M. W. Büchler2 , H. Friess1
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 2Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg
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Publication Date:
20 December 2007 (online)

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Einleitung

Das duktale Adenokarzinom als häufigster maligner Tumor des Pankreas und zehnthäufigster Tumor insgesamt, ist äußerst resistent gegenüber allen verfügbaren Therapieoptionen. Das Pankreaskarzinom ist gekennzeichnet durch das späte Auftreten von klinischen Symptomen, aggressives Wachstum, frühe Fernmetastasierung und perineurale sowie retroperitoneale Infiltration [7] [19] [31]. Dabei stellen sowohl das palliative als auch das potenziell kurative Management eine große klinische Herausforderung dar. Die chirurgische Resektion bietet die einzige Aussicht auf Heilung und führt zu einer deutlichen Lebensverlängerung. Die mediane Überlebenszeit von Patienten mit einem nicht-resektablen Pankreaskarzinom beträgt etwa 4-8 Monate, wobei diese im Falle einer Resektion auf 14-20 Monate mit bis zu 25 % 5-Jahres-Überleben steigt [5] [39]. Darüber hinaus konnten einige Studien deutliche Überlebensvorteile für die potenziell kurative (R 0) gegenüber einer palliativen (R 1 / R 2) Resektion zeigen [29] [39]. Eine weitere Studie, die beim lokal resektablen Tumor ein operatives Vorgehen mit einer Radiochemotherapie verglich, bestätigte die Tendenz dieser Ergebnisse mit einem signifikant verlängerten Überleben für die resezierten Patienten (medianes Überleben 17 Monate im Vergleich zu 11 Monaten ohne Resektion) [17]. Im Falle einer palliativen Situation ist die Standard-Chemotherapie zur Zeit Gemcitabine, wobei eine Vielzahl anderer Chemotherapeutika sowohl für die palliative als auch die adjuvante Therapie in Studien evaluiert werden [15]. Verschiedene neoadjuvante Therapieschemata sowie die adjuvante Radiochemotherapie werden kontrovers diskutiert und müssen in großen randomisierten Studien untersucht werden [8]. Das chirurgische Standard-Vorgehen für Pankreaskopftumoren ist die pylorus-erhaltende Whipple'sche Operation (Pankreatikoduodenektomie), wobei Tumoren des Pankreaskorpus- oder Schwanzbereiches mittels Linksresektion und Splenektomie entfernt werden [10] [23].