OP-Journal 2003; 19(1): 4-9
DOI: 10.1055/s-2007-979464
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Funktionelle Anatomie und Biomechanik des Handgelenkes und distalen Radioulnargelenkes

Johannes Frank, Hans Pralle, Ingo Marzi
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Das distale Ende des Radius bildet das anatomische Fundament des Handgelenkes. Die knöchernen Strukturen und Bandverbindungen bilden die Grundlage für die hohe Beweglichkeit und Kraftübertragung von der Hand auf den Unterarm. Das Handgelenk setzt sich proximal aus der radio-carpalen Gelenkfläche, dem distalen Radioulnargelenk und dem triangulären Faserknorpel (TFC) zusammen. Distal wird das Handgelenk von der ersten Handwurzelknochenreihe gebildet, die durch intrinsische Bänder zusammengehalten werden. Die Stabilität des Handgelenkes selbst wird durch die Gelenkkapsel und vor allem die das Gelenk überbrückenden dorsalen und palmaren extrinsischen Bänder gewährleistet. Verletzungen des distalen Radius mit Verkürzung und Verkippung führen regelmäßig zu einer Mitverletzung dieser Strukturen und damit zu funktionellen Defiziten. Diese Verletzungen erfordern häufig eine differenzierte klinische, radiologische oder arthroskopische Diagnostik. Neben einer möglichst anatomischen Wiederherstellung des distalen Radius müssen daher die Verletzungen des distalen Radioulnargelenkes (DRUG), des TFC und der wichtigen Bandstrukturen, vor allem das scapho-lunäre Band, rekonstruiert werden. Das funktionelle Ergebnis ergibt sich daher aus der anatomischen Wiederherstellung des distalen Radius einschließlich seiner unmittelbaren Begleitstrukturen.