Die Schenkelhalsfraktur beim Erwachsene

Zusammenfassung

Der Bruch des Schenkelhalses ist eine der häufigsten Frakturen des älteren Menschen. Alleine in Deutschland erleiden jährlich etwa 60000 Menschen eine solche Verletzung. Mit der Zunahme der Lebenserwartung wird die Häufigkeit der Schenkelhalsfraktur weiter steigen, da zum einen die im Alter zunehmende Osteoporose die Stabilität des Schenkelhalses vermindert und zum anderen ebenfalls im Alter auftretende kardiale und zerebrale Erkrankungen die Fallneigung verstärken. Gerade bei den älteren Patienten ist eine frühest mögliche Versorgung der Schenkelhalsfrakturen anzustreben, die eine kurze Liegedauer und eine rasche Mobilisierung unter Vollbelastung ermöglicht und dadurch zur Vermeidung vital gefährdender Immobilisationsschäden, wie z.B. einer Pneumonie, beiträgt. Unter Beachtung der Indikationen für eine primäre kopfersetzende operative Versorgung kommen sowohl Hemials auch Totalendoprothesen in Betracht. Die Einbringung der Duokopfprothese ist ein schonendes, rasch durchzuführendes Operationsverfahren. Die Rate postoperativer Komplikationen ist gering, die Immobilisierungsphase ist kurz. Liegen zusätzlich zur Fraktur präoperative pathologische Veränderungen des Hüftgelenkes vor, sollte ein kompletter Ersatz des Hüftgelenkes (Kopf und Hüftgelenkpfanne) erwogen werden. Auch bei jüngeren Patienten kann eine kopfersetzende Therapie einer Schenkelhalsfraktur primär indiziert sein, diese sollte in der Regel durch eine Totalendoprothese erfolgen. Sekundär nach einer kopferhaltenden Versorgung auftretende Komplikationen wie Dislokation der Fraktur, Pseudarthrose oder Hüftkopfnekrose stellen ebenfalls eine Indikation für einen Gelenkersatz dar, wobei auch hier zwischen der Hemiprothese und der Totalendoprothese gewählt werden kann.