Hebamme 2007; 20(1): 5-6
DOI: 10.1055/s-2007-977471
Editorial

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

„DIE HEBAMME” wird 20!

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Publication History

Publication Date:
03 April 2007 (online)

Die Idee zur Gründung unserer Zeitschrift DIE HEBAMME kam von Professor Gerhard Martius, der im Herbst 1986 zu der damaligen Leiterin des Enke Verlages und mir am Rande des Gynäkologenkongresses meinte: „Wenn Sie etwas Gutes für die Hebammen tun wollen, dann publizieren Sie eine anspruchsvolle Fachzeitschrift nach dem Vorbild einer ärztlichen Zeitschrift.” - Wir wollten. Ich kann mich deshalb noch so gut an diese Szene erinnern, weil ich damals zum ersten Mal schwanger war und schon aus persönlichen Gründen den Beruf der Hebamme als Segen betrachtete.

Heute sind die Zeitschrift DIE HEBAMME und auch meine Tochter Michaela 20 Jahre alt. Vieles, aber nicht alles hat sich in diesen spannenden zwei Jahrzehnten verändert. Am augenfälligsten sind in beiden Fällen natürlich die äußerlichen Veränderungen.

Auch das Herausgeberteam der Zeitschrift hat sich verändert. Professor Martius war bis zu seinem Tod 1998 der federführende Herausgeber der Zeitschrift. Heute besteht unser Team aus vier gleichberechtigten Mitgliedern: drei Hebammen und einem erfahrenen ärztlichen Geburtshelfer.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie mit einer Änderung bekannt machen: Nach 8 Jahren wird Frau Dr. Mecht-hild M. Groß aus dem Herausgeberteam ausscheiden. Frau Groß hat die Zeitschrift wesentlich mitgeprägt. Ihr großes und tiefes Anliegen war und ist die Förderung der Hebammenforschung in allen Bereichen. Wir danken ihr vielmals für ihr langjähriges Engagement und freuen uns, dass sie zukünftig im Fortbildungsbeirat unserer Zeitschrift mitarbeiten wird, sodass wir so auch weiterhin ihren Rat in Anspruch nehmen dürfen.

Als neues Mitglied im Herausgeberteam begrüße ich herzlich Frau Cordula Ahrendt, die leitende Lehrerin für Hebammenwesen am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums Magdeburg. Neben ihrer Lehrtätigkeit hat Frau Ahrendt ein berufsbegleitendes Studium der Medizinpädagogik an der Humboldt-Universität Berlin absolviert. Sie wird insbesondere den Bereich Hebammenausbildung in unserem Team vertreten.

Eine besonders schöne Art der Vorstellung einer neuen Herausgeberin ist meiner Meinung nach das Kennenlernen in Form eines Fortbildungsbeitrags. Freuen Sie sich auf den hochinteressanten Artikel „Vergessene Handgriffe” auf S. 39!

Den Anspruch, eine wissenschaftliche Zeitschrift für Hebammen zu publizieren, die den Vergleich mit einer ärztlichen Zeitschrift nicht scheuen muss, haben wir noch immer. Die Bitten von gynäkologischen Zeitschriften um die Nachdruckgenehmigung einzelner Artikel zeigen, dass DIE HEBAMME auch von anderen Berufsgruppen positiv wahrgenommen wird.

Eine der ersten Fragen, die sich bei einem 20-jährigen Jubiläum aufdrängen, lautet natürlich: Was hat sich in den letzten 20 Jahren im Bereich der Geburtshilfe verändert? - Zu dieser spannenden Frage haben wir Magdalene Weiß, die vor genau 20 Jahren mit ihrer berufspolitischen Arbeit begonnen hat, um ihre persönliche Sicht dieser Zeit gebeten (s. S. 7).

In den folgenden Ausgaben des Jubiläumsjahres wollen wir uns dann mit der Zukunft beschäftigen und Prognosen für die Entwicklungen im nächsten Jahrzehnt wagen: in der Hebammenausbildung, der Entwicklung der klinischen und der außerklinischen Hebammenarbeit und der Geburtshilfe insgesamt. Freuen Sie sich auf spannende Zukunftsvisionen in unserer „Jubliläumsreihe”.

Das Schwerpunktthema der ersten Ausgabe im Jubiläumsjahr ist der „Manuellen Diagnostik und Therapie in der Geburtshilfe” gewidmet. Auch mit diesem Thema wollen wir eine Brücke zwischen gestern und heute schlagen. Wir verstehen diesen Schwerpunkt als Beitrag zur Neubesinnung auf alte Handgriffe, Handwerkszeug und originäres Hebammenwissen, damit dieses wertvolle Wissen nicht in der technisierten Geburtsmedizin von heute untergeht und vergessen wird.

Zum Schluss noch zwei Neuigkeiten aus dem Verlag: Um das wissenschaftliche Arbeiten schon in der Hebammenausbildung zu fördern, verleiht der Hippokrates Verlag zum zweiten Mal den Justina-Siegemund-Preis für die besten Arbeiten von Hebammenschülerinnen. Wir freuen uns sehr über die rege Beteiligung und gratulieren den Preisträgerinnen (s. S. 26) herzlich. Die offizielle Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des XI. Deutschen Hebammen-Kongresses, am 14. Mai in Leipzig statt.

Nach dem großen Anklang, den das 1. Forum Hebammenarbeit, die erste gemeinsame Fortbildung des Hippokrates Verlages in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Hebammen, im letzten Jahr gefunden hat, planen wir eine 2. gemeinsame Fortbildung am 9. und 10. November 2007 zum Thema „Geburtshilfliche Notfälle”, wozu ich Sie alle schon heute herzlich einladen möchte (s. S. 4).

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der ersten Jubiläumsausgabe, viele Anregungen für Ihre Arbeit und spannende Fachdiskussionen!

Dr. Renate Reutter

Redaktion DIE HEBAMME