Charakteristische Veränderungen im Schädel-MRT: Frühe Komplikationen und Veränderungen des kindlichen Gehirns im weiteren Verlauf.
Durch die Meningoenzephalitis kann die Entwicklung des kindlichen Gehirns schwer geschädigt werden. Die bakterielle Meningitis im Kindesalter wird zumeist durch Pneumokokken und Meningokokken und bei Neugeborenen bevorzugt durch B-Streptokokken hervorgerufen. Trotz des Einsatzes moderner Antibiotika kann es zu schweren Erkrankungen und im Verlauf zu einer ausgeprägten Hirnschädigung kommen. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die Wertigkeit des cMRT charakteristische Veränderungen des Gehirns in den unterschiedlichen Erkrankungsstadien darzustellen. Spezifische Befunde und Komplikationen wurden in verschiedenen Sequenzen ausgewertet.
Standartmäßig erfolgte ein T2 Doppelechosequenz durch den gesamten Schädel und eine FLAIR-Sequenz, darüber hinaus native und kontrastmittelunterstützte T1 TSE Sequenzen in drei Ebenen. Zusätzlich erfolgte eine T2* gewichtete Sequenz als Gradientenechosequenz zum Blutungssausschluss, diffusionsgewichtete Sequenzen und eine MR-Angiographie der hirnversorgenden Gefäße.
Ergebnisse:
Im MRT des Schädels konnten die verschiedenen akuten intrakraniellen Veränderungen der Pneumokokkenmeningitis ausfgezeigt werden: Hirnödem, Hydrozephalus, Infarkte, sowohl septisch-embolisch, als auch aufgrund von Stauungsinfarkten nach Sinusvenenthrombose, intrazerebrale Blutungen, Ventrikulitis. Darüberhinaus konnten gleichzeitig parameningeale Infektionsherde wie eine Sinusitis oder Mastoiditis nachgewiesen werden.
In den Verlaufskontrollen stellt das MRT die Komplikationen der Meningoenzephalitis dar: Hygrombildung, Hirnparenchymverlust, Leukomalazie.
Lernziele:
Das kraniale MRT ist die ideale Bildgebung zur Darstellung der Strukturveränderungen des kindlichen Gehirns sowohl akut als auch im Verlauf der bakteriellen Meningoenzephalitis. Insbesondere Komplikationen wie ein Infarkt lassen sich frühzeitig und effektiv mittels diffusionsgewichteter Sequenzen darstellen. Aber auch ein Fokus wie eine Mastoiditis ist problemlos nachweisbar. Im Verlauf ist eindrucksvoll die gesamte Ausdehnung der cerebralen Veränderungen zu untersuchen.
Korrespondierender Autor: Glutig K
Institut und Poliklinik für diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
E-Mail: katja.glutig@uniklinikum-dresden.de
Meningoenzephalitis - Sinusvenenthrombose - Mastoiditis