Rofo 2007; 179 - VO_406_5
DOI: 10.1055/s-2007-977187

Standardisierter OSCE-Parcour zur Qualitätssicherung sonographischer Untersuchungskompetenzen

M Hofer 1, H Rattunde 2, L Kamper 3, U Mödder 4
  • 1Medizinische Fakultät der H.- Heine Universität, Institut II, Leiter der AG Medizindidaktik, Düsseldorf
  • 2Bern
  • 3Wuppertal
  • 4Dortmund

Ziele: Ultraschalluntersuchungen zählen zwar zu den häufigsten, nicht-invasiven Diagnosemethoden, sind jedoch sehr untersucherabhängig bezüglich ihrer Qualität bzw. prädiktiven Werte. Das Ziel war die Konzipierung und Evaluation eines geeigneten Messinstruments für die Beurteilung der praktischen Untersuchungskompetenz ärztlicher CME-Sonographiekursteilnehmer. Methode: Basierend auf den 15-jährigen Erfahrungen in der praktischen Durchführungen von Ultraschallkursen für ca. 10.000 Teilnehmern in der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung wurde ein standardisierter OSCE-Parcour mit insgesamt 16 Stationen schrittweise konzipiert, evaluiert und optimiert. Die Prüflinge durchlaufen mehrere, jeweils fünfminütige Prüfungsstationen mit praktischen Ultraschallaufgaben zur kompletten Durchmusterung verschiedener Organe oder Gefäßregionen und zur korrekt beschrifteten Zeichnung etablierter Standardebenen zum Training der eigenen Bildwiedererkennung („pattern recognition“). Die Bewertung erfolgt mithilfe detaillierter Checklisten durch erfahrene Sonographeure und schließt ein ca. zweiminütiges Feedback zu etwaigem Verbesserungspotenzial durch die Prüfer unmittelbar nach jeder Station mit ein. Die Evaluation der 10 Praxis- und 6 Zeichnungsstationen erfolgte in zwei dreitägigen CME-Sonographiekursen mit insgesamt 100 Ärzten und umfasste die Bestimmung von Itemschwierigkeiten, Trennschärfen und interner Reliabilität mithilfe einer aktuellen SPSS-Software. Ergebnis: Ergebnisse zeigten eine mittlere Trennschärfe von 0.48 (empfohlen >0.3), sehr homogene Itemschwierigkeiten der Einzelstationen von 0.77 bzw. 0.84 (bei Bestehensgrenzen von 65% bzw. 60% der maximal erreichbaren Punktzahl) und eine interne Reliabilität 0,78 bei insgesamt 5 Stationen pro Prüfling. Kalkulatorisch steigt die Reliabilität ab sechs Stationen auf Werte über 0,8 (empfohlener Grenz Schlussfolgerung: Das vorgestellte Prüfungskonzept würde sich ab einem Umfang von sechs Stationen auch als standardisiertes Messinstrument für z.B. Facharztprüfungen der Allgemeinmedizin oder KBV-Kolloquien eignen und wäre von seinem Zuverlässigkeitsgrad und Streumaß für diese Zwecke auch vertretbar und juristisch stabil.

Korrespondierender Autor: Hofer M

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