Rofo 2007; 179 - VO_309_1
DOI: 10.1055/s-2007-977033

MR-gesteuerte Galvano-Therapie des Prostatakarzinoms: Vergleich der Therapie von Rezidiven mit der Primärtherapie

F Mayer 1, H Mayer 2, S Zangos 1, P Schweiger 1, H Ackermann 1, TJ Vogl 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Frankfurt/Main
  • 2Regensburg

Ziele: Untersuchung und Vergleich der Ergebnisse der Therapie des Rezidivs des Prostatakarzinoms versus Primärtumoren. Methode: Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden 15 Patienten mit malignen Rezidiven der Prostata behandelt und diese mit 15 Patienten verglichen, welche an ein einem Primärkarzinom der Prostata erkrankten und mit der Galvano-Therapie behandelt wurden. Bei allen Patienten erfolgt eine MR-Spektroskopie der suspekten Areale, woraufhin bei Malignomverdacht eine histologische Sicherung des Karzinoms bzw. des Rezidivs erfolgte. Nach Lage und Größenevaluation wurden zwei Galvanoelektroden in die Peripherie der Läsionen eingebracht und die benötigte Ladung (100 C/cm3 Tumormasse) in meist 3 Behandlungen, jeweils im Abstand von einer Woche unter MR Steuerung verabreicht. Im Anschluss an die letzte Behandlung erfolgten Follow-up-Untersuchungen ebenfalls mittels MRT und 1H MRS im Abstand 3, 6 und 12 Monaten und eine Beobachtung des PSA-Verlaufs in eben diesem Zeitraum. Ergebnis: Bei keinem der Patienten wurden relevante Nebenwirkungen oder Komplikationen der Therapie evaluiert. Vier Patienten erhielten eine Hormonblockade, sechs wurden radikal prostatektomiert und bestrahlt und einer wurde mittels High Intensive Focused Ultrasound (HIFU) vorbehandelt. In der vorbehandelten Gruppe konnten nach drei Monaten 12 Patienten mit „stable Disease“ und drei mit „partial Remission“ beurteilt werden. Nach sechs und 12 Monaten zeigten 5 (7) Patienten einen „stable Disease“ Befund und 10 (7) „patial Remission“ und einer eine komplette Remission. Der PSA Wert verringerte sich in dieser Zeit von einem Median von 6,7ng/ml vor der Therapie auf 4,8ng/ml nach 3 drei Monaten und 2,8 und 2,2ng/ml nach sechs und 12 Monaten (p<0,05). In der Gruppe der Patienten mit Primärkarzinomen zeigten elf Patienten „stable Disease“ und vier „partial Remission“ Befunde. Nach sechs und 12 Monaten wurden 5 (5) mit „stable Disease“ und 10 (10) mit „partial Remission“ befundet. Die Unterschiede zur Gruppe mit Rezidivpatienten waren nicht signifikant (p<0,9). Der Median des PSA verringerte sich von 7ng/ml vor der Therapie auf 5,2 nach 3 Monaten, auf 3,2 nach 6 Monaten und auf 1,9 nach 12 Monaten (p<0,05). Schlussfolgerung: Die ersten Daten dieser Studie zeigen eine Therapieansprechen der MR-gesteuerten Galvano-Therapie auch beim Rezidiv eines Prostatakarzinoms vergleichbar mit der Primärtherapie.

Korrespondierender Autor: Mayer F

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Theodor Stern Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

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