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DOI: 10.1055/s-2007-976931
Direkte Magnetresonanzgalaktographie bei pathologischer Mamillensekretion
Ziele: Die pathologische Sekretion aus der Mamille ist ein Symptom von benignen und malignen, intraduktalen Brusterkrankungen. Neben der klinischen Untersuchung, Sono- und Mammographie gilt die Röntgengalaktographie (RG) als Verfahren zur Visualisierung von Pathologien des betroffenen Milchgangs. Es gibt Berichte über eine indirekte MRT-Galaktographie (MRT-G), die die Flüssigkeit im pathologisch sezernierenden Milchgang nachweist. Ziel unserer Studie war es die Wertigkeit der direkten MRT-G mit intraduktal appliziertem Kontrastmittel (KM) zu evaluieren. Methode: 20 Frauen mit pathologischer Mamillensekretion erhielten präoperativ eine klinische Untersuchung, Ultraschall, eine Mammographie, eine RG und eine MRT. Unser Mamma-MRT Standardprotokoll für beide Brüste besteht aus T2-gewichteten Aufnahmen, T1-gewichteten Aufnahmen vor und nach intravenöser KM-Gabe in 2 verschiedenen Ebenen und einer Anflutungsstudie. Für die MRT–G wurden hochauflösende 3D-Sequenzen der betroffenen Brust in T1- und T2-Wichtung vor und nach der Applikation von verdünntem Gadolinium-DTPA in den betroffenen Milchgang angefertigt. Die MRT und MRT-G wurden mit der RG und dem histologischen Ergebnis der offenen Brustbiopsie verglichen. Ergebnis: Die postoperative Histologie ergab zystische Mastopathie bei 5 Patientinnen, Papillome bei 9 Patientinnen, Papillomatose mit extensiven intraduktalen Proliferationen bei 3 Patientinnen und DCIS bzw. invasives Karzinom bei 3 Patientinnen. Bei 18 Patienten ergab die RG einen pathologischen Befund. In der indirekten MRT-G stellten sich pathologische Milchgangsveränderungen in 3, bei der direkten MRT-G in 15 Fällen dar. Die direkte MRT-G zeigte in 11 Fällen neue diagnostische Informationen bezüglich der Lokalisation und Ausdehnung des pathologischen Befundes im Vergleich zur RG. Das operative Vorgehen wurde nach der direkten MRT-G mit MRT in 9 Fällen modifiziert. Schlussfolgerung: Die direkte MRT-G mit MRT ist eine nützliche ergänzende Methode in der Abklärungsdiagnostik pathologischer Mamillensekretion. Sie liefert zusätzliche diagnostische Informationen bezüglich der Befundausdehnung und erlaubt somit eine optimierte Planung der operativen Behandlung.
Korrespondierender Autor: Wenkel E
Radiologisches Institut, Universität Erlangen, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen
E-Mail: evelyn.wenkel@idr.imed.uni-erlangen.de
Galaktographie - MRT - Mamillensekretion