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DOI: 10.1055/s-2007-976930
Prospektive Studie zur Diagnostik intraduktaler Tumorkomponenten invasiver Mammakarzinome
Ziele: Intraduktale Tumoranteile sind einer der Hauptgründe für eine R1-Situation nach brusterhaltender Eingriffe an invasiven Mammakarzinomen. Wir untersuchten die Genauigkeit, mit der anhand von Mammographie bzw. der dynamischen MRT das Vorhandensein und die Ausdehnung einer intraduktalen Tumorkomponente diagnostiziert werden kann. Methode: Zwischen 2003–2006 wurde in unserem Brustzentrum bei insgesamt 90 Patientinnen (mittleres Alter: 57 Jahre; 37–76) ein invasives Mammakarzinom mit einer intraduktalen Tumorkomponente operativ gesichert. Bei allen Patienten wurde eine Mammographie in zwei Ebenen und erforderlichenfalls eine ergänzende Tubus-Kompressionsaufnahme durchgeführt sowie zusätzlich eine dynamische bilaterale MRT der Brust. Mammographie und MRT wurden separat beurteilt. Wir untersuchten die Sensitivität der mammographischen und MR-tomographischen Diagnostik hinsichtlich des Vorhandenseins oder Fehlens einer intraduktalen Komponente und analysierten, ob es Faktoren (Histologie des Primärtumors, Grading des DCIS, Mammographische Brustdichte) gibt, die die Detektabilität der intraduktalen Tumorkompente beeinflussen. Ergebnis: Die mittlere Größe der DCIS in der Umbebung eines invasiven Karzinoms betrug 26,9mm (9–65). Der invasive Karzinomanteil war invasiv duktal differenziert bei 59/90, invasiv lobulär bei 21/90, gemischt duktal-lobulär bei 6/90, tubulär bei 3/90 und muzinös bei einer Patientin; 17/63 waren G1, 27/63 G2 und 19/63 G3. Bei 44 Frauen waren die intraduktalen Tumorkomponenten anhand der Mammographie prospektiv vermutet worden (44/90, 44%) Mit der MRT wurde eine intraduktale Komponente bei 73/90 Frauen prospektiv vermutet (73/90, 81%) Mammographie und die MRT lieferten bei 39/90 (49%) eine richtig positive Diagnose; bei 5/90 (6%) war allein die Mammographie richtig positiv; bei 34/90 (38%) lieferte allein die MRT eine richtig positive Diagnose. In 12/90 (13%) wurde die assoziierte DCIS-Komponente weder in der Mammographie noch in der MRT prospektiv diagnostiziert. In unserem Kollektiv stellte weder die Histologie des invasiven Karzinoms, noch die Brustdichte, noch das Grading des invasiven Tumors oder des DCIS einen prädikativen Faktor für die Detektabilität des DCIS in der Mammographie oder MRT dar. Schlussfolgerung: Die MRT der Brust bietet eine signifikant höhere Sensitivität in der Diagnostik intraduktaler Tumorkomponenten invasiver Karzinome. Diese Daten stützen erneut die Bedeutung der prä-operativen MRT zur Operationsplanung vor brusterhaltender Therapie.
Korrespondierender Autor: Schrading S
Radiologische Klinik Bonn, MRT, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn
E-Mail: schrading@uni-bonn.de
DCIS - MRT - Mammograhie