Rofo 2007; 179 - VO_217_9
DOI: 10.1055/s-2007-976906

CT-Volumetrie versus Verdrängungsvolumetrie bei malignen Leberläsionen

SM Niehues 1, M Stockmann 1, M Brinkmann 2, B Hamm 1, AJ Lemke 1
  • 1Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin
  • 2Düsseldorf

Ziele: Die präoperative Lebervolumetrie ist zum Standard bei der Leberlappenlebendspende geworden. Zunehmend werden die chirurgischen Resektionstechniken auch bei Patienten mit malignen Leberläsionen angewandt. Die vorliegende Studie untersucht den Wert CT-gestützter Volumetrie bei Patienten zur chirurgischen Tumorresektion. Weiterhin wurde die Wertigkeit der CT-Volumetrie hinsichtlich der Risikoeinschätzung einer chirurgischen Vorgehensweise überprüft. Methode: Seit September 2004 wurden 54 Patienten mit primären oder sekundären Leberläsionen eingeschlossen und ausgewertet. Präoperativ erhielten alle Patienten eine dreiphasige CT-Untersuchung. Im Anschluss erfolgte die CT-gestützte Volumetrie (AMIRA, Mercury Computer Systems, San Diego, USA) und Resektionsplanung. Im Anschluss an die chirurgische Tumorentfernung wurde das Resektionsmaterial verdrängungsvolumetrisch gemessen und den CT-basierten Daten gegenübergestellt. Anhand der Information erfolgte eine Risikoeinschätzung der Operation. Ergebnis: Von den 54 eingeschlossenen Patienten waren 35 einer chirurgischen Tumorentfernung zugänglich, während 19 Patienten in den onkologischen Arm eingeschlossen werden mussten. In 8 Fällen wurde zusätzlich eine Enukleation und Wedge-Resektion durchgeführt, so dass hier ein genauer Vergleich der Daten nicht möglich war. In den verbleibenden 27 Fällen zeigten sich um 11% höhere Werte der CT-Volumetrie als intraoperativ verdrängungsvolumetrisch. Es zeigte sich eine realistische Einschätzung des verbleibenden Lebergewebes und der Leberfunktion. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit malignen Lebererkrankungen kann die CT-Volumetrie das gesunde verbleibende Lebergewebe realistisch einschätzen, wenn die Daten mit einem Korrekturfaktor versehen interpretiert werden. Zusammen mit der morphologischen Auswertung der CT ist eine Risikoeinschätzung einer Leberresektion mittels CT-Volumetrie möglich.

Korrespondierender Autor: Niehues SM

Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

E-Mail: Stefan.Niehues@charite.de