Rofo 2007; 179 - VO_207_3
DOI: 10.1055/s-2007-976844

Angio-CT nach Neurointerventionen

AM Schilling 1, W Grassl 1, F Wacker 1, KJ Wolf 1
  • 1Charite Cambus Benjamin Franklin, Radiologie, Berlin

Ziele: Nach endovaskulären Therapien cerebraler arteriovenöser Malformationen oder Aneurysmen ist es in den meisten Protokollen Standard ein Kontroll-CT durchzuführen. Dies erfordert das mehrmalige Umlagern des Patienten und üblicherweise auch einen Transport bei häufig intubiertem Patienten. Seit 2005 besteht bei Angiographieanlagen mit Flächendedektoren die Möglichkeit ein so genanntes Angio-CT direkt nach Abschluss der Intervention auf dem Angiographietisch durchzuführen. Dieses CT hat technisch bedingt eine erheblich schlechtere Bildqualität als ein modernes Mehrzeilenspiral-CT, sollte aber für die postinterventionellen Fragestellungen nach Blutung oder Hydrocephalus ausreichen. In dieser Studie wurden postinterventionell angefertigte Angio-CT's mit konventionellen Spiral-CT's verglichen. Methode: Insgesamt wurden zwischen 9.11.05 und 31.10.06 85 Angio-CT's nach Neuronterventionen durchgeführt. Untersucht wurden die Patienten an einem Axiom Artis dBA Gerät (Siemens, Erlangen). 42 dieser CT's erfolgten nach Coiling eines cerebralen Aneurysmas nach einer Subarachnoidalblutung, die übrigen nach einer elektiven Embolisation einer arteriovenösen Malformation. Bei 69 der Patienten lag ein Vergleichs-CT mit maximal 48h Differenz zum Angio-CT vor. Die CT's wurden nach der Diagnostizierbarkeit eines Hydrocephalus und dem Auftreten oder der Zunahme einer Blutung beurteilt. Ergebnis: Bei sämtlichen durchgeführten Angio-CT's waren die Seitenventrikel und er dritte Ventrikel eindeutig abgrenzbar und somit ein Hydrocephalus eindeutig nachweisbar, bzw. auszuschließen. Der 4. Ventrikel war aufgrund erheblicher Artefakte in der hinteren Schädelgrube nur in Einzelfällen beurteilbar. In zwei Fällen nach Embolisation einer arteriovenösen Malformation war eine kleine Blutung nicht erkannt und erst im später durchgeführten Spiral-CT diagnostiziert worden. Drei weitere Blutungen, bzw. Blutungszunahmen bei SAB konnten richtig erkannt werden. Schlussfolgerung: Die Angio-CT ist eine brauchbare Methode zur postinterventionellen Kontrolle, insbesondere zur Beurteilung eines Hydrocephalus nach SAB. Kleinere Blutungen können aufgrund der im Vergleich zu modernen Mehrzeilenspiral-CT's schlechteren Bildqualität übersehen werden. Zur genaueren Beurteilung der Sensitivität und Spezifität der Methode sind jedoch noch größere Fallzahlen erforderlich.

Korrespondierender Autor: Schilling AM

Charite Cambus Benjamin Franklin, Radiologie, Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin

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