Rofo 2007; 179 - RK_311_3
DOI: 10.1055/s-2007-976664

Chondrale und osteochondrale Schäden

C Glaser 1
  • 1Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, München

Osteochondrale Läsionen beschreiben ein Spektrum zwischen isolierter Kontusion des spongiösen Knochens bzw. des Knorpels und Frakturen mit Störung der Integrität der Gelenkoberfläche oder der subchondralen Platte. Typische Ursache sind Scher- oder Rotationskräfte, aber auch Impaktierungen an einer Gelenkfläche. Osteochondrale Frakturen stellen eine Verschlechterung der Gelenkkongruenz dar und sind als präarthrotische Deformität zu werten.

Prinzipiell wird bei makroskopisch intaktem Knorpel, lediglich kleinen knorpeligen Fissuren oder nur geringer Gelenkflächendepression konservativ behandelt. Bei osteochondralen Frakturen mit deutlich alterierter Gelenkoberfläche und größeren abgesprengten Fragmenten wird invasiv behandelt mit dem Ziel eine stabile Gelenkkongruenz wiederherzustellen.

Je nach Schwere des Traumas sind bei Scherbeanspruchung Knorpel- oder Knorpel-Knochenfragmente ('Flakes') abgesprengt. Sie hinterlassen einen entsprechenden Defekt im Gelenkkörper. Kleine Fragmente können mit der Zeit von der Synovialflüssigkeit arrodiert werden, größere werden meist in Recessus und den abhängigen Gelenkpartien gefunden.

Impaktierungen stellen sich als fokale Depression in der Gelenkkontur dar. Die gezielte Analyse der signalarmen subchondralen Platte ist hilfreich bei der Differenzierung zwischen isolierten Knorpelläsionen und Beteiligung der subchondralen Region. Im Fall von Knochenkompaktierung erscheint sie im Vergleich zur Umgebung leicht verdickt und unregelmäßig begrenzt. Bei Impression sinkt sie in die Epiphyse ein. Die Depression der Gelenkkontur kann abhängig vom Erhaltungszustand der Knorpelkontinuität sehr aprupt in Form einer scharfen Frakturkante oder nur mit einer leichten Krümmung zur Umgebung abgegrenzt sein.

Methode der Wahl zur Diagnostik ist im allgemeinen die MRT. Signalreicher Gelenkerguß (T2-w) ist hilfreich zur Konturierung der Defekte. Der subchondrale Knochen weist z.T. ausgedehnte Ödem-ähnliche Veränderungen auf, größere Läsionen sind dadurch in der Regel einfach zu diagnostizieren. Für die Detektion sehr kleiner knöchern abgesprengter Fragmente kann die MDCT hilfreich sein. An der Hüfte ist die direkte MRT-Arthrographie wichtig für die Diagnostik von Knorpel- und Labrumläsionen.

Lernziele:

Diskussion:

klinischer Aspekte osteochondraler Läsionen

technischer Aspekte zur MRT-basierten Diagnostik

von Beispielen typischer Läsionen

Korrespondierender Autor: Glaser C

Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: christian.glaser@med.uni-muenchen.de