Gefährliche Variationen für die endonasale Chirurgie

Für die Vorbereitung der endonasalen Chirurgie der Nase und der Nasennebenhöhlen ist die präoperative Bildgebung zwingend erforderlich. Diese Region zeichnet sich durch eine sehr variable Anatomie aus, von der der Operateur Kenntnis haben muss. Bei den relativ häufig präoperativ angeforderten „koronaren NNH-CTs“, die heute nur noch an Einzeilen-CT-Geräten ohne Spiralmodus direkt koronar gescannt werden sollten, geht es um die Gesamtdarstellung von Schleimhautpathologien, die Erfassung von Normvarianten mit Bedeutung für die Genese einer chronisch-rezidivierenden Sinusitis und Detektion von Gefahrenpunkten für die bevorstehende Operation. Auf den letzten Punkt fokussiert dieser Teil des Refresherkurses. Ausgehend vom operativen Vorgehen wird dargelegt, inwieweit Normvarianten wie eine tiefstehende Lamina cribrosa (gefährliches Siebbein), Hallersche Zellen, Onodi Zellen, Lageabweichungen von Gefäßen und Dehiszenzen in knöchernen Gefäß- und Nervenkanälen Gefahrenpunkte darstellen und gleichzeitig wird ihre Relevanz bei der radiologischen Befundung betont. Von Bedeutung dabei ist, dass oft nicht die Normvariante an sich sondern ihr Ausprägungsgrad das Risiko definieren.

Zuletzt werden gefährliche Variationen kurz in den Gesamtkomplex von Variationen in dieser Region (zusätzlich bestehend aus Variationen mit Bedeutung für die Genese einer chronisch-rezidivierenden Sinusitis bzw. belanglosen Normvarianten) eingeordnet.

Lernziele:

• Sicheres Erkennen von Variationen im NNH-Bereich, die einen Gefahrenpunkt für eine endonasale Operation darstellen

• Erkennung ihrer Bedeutung bei der radiologischen Befunderstellung

Korrespondierender Autor: Schulz T

Universität Leipzig Diagnostische und Interventionelle Radiologie, CT, Liebigstrasse 20a, 04103 Leipzig

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