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Lymphknotensonographie
Der Ultraschall der Lymphknoten bietet in den sonographisch besonders gut zugänglichen oberflächennahen Körperregionen aufgrund der hohen Ortsauflösung des Ultraschallverfahrens und der kombinierten Bewertbarkeit von Morphologie (B-Bild) und Vaskularisation (Farbdoppler) mehr Informationen als andere Schnittbildverfahren und ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik von Erkrankungen mit Lymphknotenbeteiligung.
Zur Lymphknotenbeurteilung wird eine Vielzahl sonographischer Kriterien herangezogen: Lokalisation, Anzahl, Größe, Form/Achsenverhältnis, Rindenechogenität und -homogenität, Schärfe der Außenbegrenzung, Abgrenzbarkeit der Lymphknoten voneinander und Stärke sowie Muster der Lymphknotendurchblutung. Reaktive Lymphknotenveränderungen und maligne Lymphome sind charakterisiert durch eine scharfe Außenbegrenzung, eine homogene meist echoarme Rinde sowie eine zentral verstärkte Vaskularisation. Lymphknotenmetastasen weisen dagegen eine inhomogene Binnenstruktur, eine peripher betonte chaotische Vaskularisation und die Tendenz zu konfluieren auf.
Die Lymphknotensonograpie eignet sich auch zur Verlaufskontrolle maligner Erkrankungen. Größenabnahme, Echogenitätszunahme und Verschwinden der Hypervaskularisation der Lymphknoten sind Ausdruck des Ansprechens auf Radio-/Chemotherapie. Im entgegengesetzten Fall weisen ein Wiederauftreten dieser Veränderungen auf ein Erkrankungsrezidiv hin.
Künftig wird zwar auch die Kernspintomographie mittels neuer Kontrastmittel (retikulo-histiozytäres System) eine bessere Differenzierung pathologisch veränderter Lymphknoten ermöglichen, die hohe Ortsauflösung hochfrequenter Ultraschallsonden und die Funktionalität der Sonographie werden bisher aber noch von keinem anderen diagnostischen Verfahren erreicht.
Lernziele:
Lymphknotendifferenzierung benigne – maligne, regressiv – reaktiv – metastatisch – malignes Lymphom
Korrespondierender Autor: Orban D
Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Radiologie, Dorstener Straße 151, 45657 Recklinghausen
E-Mail: dirk.orban@ruhr-uni-bochum.de