Die chronische Rhinosinusitis ist verbunden mit einer verstärkten Sekretbildung und mit einer Obstruktion der nasalen Atemwege. Während des Schlafes in liegender Position fließt das Sekret aus den nasalen Bereichen in den Hals. Der zähe eitrige Ausfluss wird von den Patienten als „Kloß im Hals“ beschrieben. Zusätzlich beklagen die Patienten Heiserkeit und den zunehmenden Drang sich zu räuspern. Dieser Symptom-Komplex wird auch als PNDS (post nasal drip syndrome) bezeichnet. Gehäuft treten auch nächtliche akustische Symptome wie Husten, Giemen und Schnarchen auf, ebenso gehäuftes Schlucken. Bisher konnte bei der Bewertung dieser Symptome nur der subjektive Eindruck der Patienten oder der Bettpartner erfragt werden.
Wir haben ein Gerät entwickelt, mit dem es möglich ist, die akustischen Symptome während einer ganzen Nacht aufzuzeichnen. Dies kann auch im häuslichen Umfeld der Patienten unter alltäglichen Bedingungen erfolgen.
Die Aufzeichnung der nächtlichen Atemgeräusche erfolgt mit vier akustischen Sensoren direkt von der Körperoberfläche (2 am Rücken, 1 tracheales- und ein Außenmikrofon) ähnlich einem elektronischen Stethoskop. Die akustischen Signale werden anschließend mittels einer standardisierten computergestützten audiovisuellen Methode bewertet, welche sich bereits in früheren Studien bewährt hat.
Bis jetzt wurden nächtliche Atemgeräusche bei 16 Patienten mit Rhinosinusitis aufgezeichnet. Über 80% der Patienten zeigten gehäuft Schlucken. Etwa 70% der Patienten zeigten Giemen und Rhonchus, etwa 20% Hustenereignisse.
Mithilfe unserer Methode ist es möglich, die akustischen Symptome objektiv im Zeitverlauf zu erfassen. Eine qualitative Bewertung und erstmalig auch eine quantitative Bewertung der akustischen Symptome einer ganzen Nacht ist möglich. Dem Untersucher stehen damit zusätzliche Informationen zur Verfügung, die bisher so nicht erhoben werden konnten.