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DOI: 10.1055/s-2007-973284
Multiple septische pulmonale Embolien mit Abszessen bei Staphylokokkensepsis und Trikuspidalklappenendokarditis
Eine Mitte 50-jährige Patientin fiel auf mit rezidivierenden Stürzen. Sequentiell mussten Frakturen im Schulterbereich, Unterschenkel und Becken durch die Unfallchirurgie versorgt werden. Infolge eines großen Hämatoms bei Beckenringfraktur wurde eine Hämatom-ausräumung erforderlich. Etwa 2 Monate später fielen Gangstörungen auf, die zunächst als Symptome eines Bandscheibenvorfalls interpretiert wurden. Es erfolgte eine stationäre Behandlung. Hierbei kam es zum Auftreten einer foudroyanten Sepsis mit Nachweis von Staphylokokkus aureus. Die Patientin wurde wegen respiratorischen Versagens auf der Intensivstation weiter betreut. Eine Computertomographie zeigte multiple septische Embolien mit sekundärer Ausbildung von Abszessen. Es wurde eine antibiogrammgerechte antibiotische Therapie eingeleitet. Eine transoesophageale Echokardiographie schloss eine Endokarditis aus. Trotz maximaler intensivmedizinischer Maßnahmen entwickelte die Patientin ein Multiorganversagen, infolge dessen sie verstarb.
Erst bei der Obduktion wurden die Diagnosen einer Trikuspidalklappenendokarditis sowie das Vorliegen einer pulmonalen Hypertonie gestellt.
Schlussfolgerung:
Als Ursache der rezidivierenden Synkopen muss eine primäre pulmonale Hypertonie bei der Patientin diskutiert werden. Die pulmonale Hypertonie wird allgemein als Ursache für Synkopen unterschätzt. Die Diagnosestellung einer Trikuspidalklappenendokarditis ist auch durch moderne morphologische Methoden sehr schwierig. So konnte auch in diesem Fall erst durch die Obduktion die Diagnose gestellt werden.