Pneumologie 2007; 61 - V102
DOI: 10.1055/s-2007-973251

Morphologische Differentialdiagnose von kleinzelligen Lungenkarzinomen und epitheloiden Pleuramesotheliomen

K Junker 1, J Pohlmann 1, K Müller 2, M Krismann 3
  • 1Zentrum für Pathologie, Klinikum Bremen-Mitte
  • 2Institut für Pathologie der RUB, Bochum
  • 3Institut für Pathologie, Augusta-Krankenanstalt, Bochum

Die morphologische Abgrenzung zwischen der Pleurakarzinose eines kleinzelligen Karzinoms und einem epitheloiden Pleuramesotheliom kann differentialdiagnostische Probleme aufwerfen und versicherungsmedizinische Relevanz erlangen.

Zur Erarbeitung zuverlässiger morphologischer Kriterien wurden 100 kleinzellige Karzinome und 112 epitheloide Pleuramesotheliome immunhistochemisch mit Antikörpern gegen den Thyreoidalen Transkriptionsfaktor 1 (TTF-1), CD56 (NCAM), Zytokeratin 5/6 (CK5/6), Gesamt-Zytokeratine (CKMNF 116), Calretinin und Ki67 analysiert.

Dabei wies eine positive Reaktion für TTF1 eine Spezifität von 100% und eine Sensitivität von 60% für die Diagnose eines kleinzelligen Karzinoms auf, während eine positive Reaktion für CD56 eine Spezifität von 99% und eine Sensitivität von 56% erreichte. Hinsichtlich der Diagnose eines epitheloiden Pleuramesothelioms wies eine positive Calretinin-Reaktion eine Sensitivität von 95% und eine Spezifität von 88% auf.

Alle überprüften immunhistochemischen Marker stellen für sich allein eine zusätzliche Information in der differentialdiagnostischen Abgrenzung der Pleurakarzinose eines kleinzelligen Lungenkarzinoms von einem epitheloiden Pleuramesotheliom dar. Mit einer Sensitivität von 100% und einer Spezifität von 99% weist jedoch eine Kombination von CD56 und TTF1 die größte diagnostische Wertigkeit hinsichtlich dieser Differentialdiagnose auf.