Pneumologie 2007; 61 - P188
DOI: 10.1055/s-2007-973213

Cheyne-Stokes Atmung bei Patienten mit schwerer präkapillärer pulmonaler Hypertonie

S Langner 1, M Halank 1, M Kolditz 1, U Hönicke 1, G Höffken 1
  • 1Med. Klinik I, Uniklinikum Dresden

Einleitung: Cheyne-Stokes Atmung (CSA) ist häufig bei Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz und einer linksventrikulären Ejektionsfraktion <40% nachweisbar1.

Schulz und Mitarbeitern fanden bei 6/20 Patienten mit einer idiopathischer pulmonal-arterieller Hypertonie eine periodische Atmung2.

Wir beschreiben 2 Patienten mit einer präkapillären pulmonalen Hypertonie unterschiedlicher Ätiologie, bei denen mittels kardiorespiratorischer Polysomnographie (PSG) eine CSA nachgewiesen wurde.

1. Fall: Bei einem 67-jährigem Patienten mit schwerer restriktiver Ventilationsstörung bei Z.n. Lungenteilresektion wurde mittels Rechtsherzkatheter eine schwere präkapilläre pulmonale Hypertonie festgestellt. Trotz nächtlicher O2-Gabe von 3l/min zeigte sich in PSG eine schwere CSA (Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) 63 Ereignisse/Stunde, mittlere O2-Sattigung (SpO2) 89%, minimale SpO2 35% und 62% der Schlafzeit mit SpO2<90%). Mittels kardiorespiratorischer Polygraphie konnte unter nächtlichen Maskenbeatmung (Adaptive Servo-Ventilation, Gerät AutoSet CS2, Fa. ResMed) und zusätzlicher O2-Gabe eine Befundnormalisierung erfasst werden (AHI 0,0 Ereignisse/Stunde, mittlere SpO2 93%, minimale SpO2 83%, 11% der Schlafzeit mit SpO2 <90%).

2. Fall: Bei einem 58-jährigem Patienten mit einer schweren idiopathischen pulmonalen Hypertonie konnte ebenfalls trotz nächtlicher O2-Gabe von 5l/min eine schwere periodische Atmung (CSA) nachgewiesen werden (AHI 37,9 Ereignisse/Stunde, mittlere SpO2 83%, minimale SpO2 69%, 74% der Schlafzeit mit spO2 <90%).

Schlussfolgerung:

Pulmonale Hypertonie und Schlafstörungen sind häufig miteinander assoziiert.

Trotz nächtlicher O2-Gabe konnten wir bei unseren 2 Patienten mit schwerer präkapillärer pulmonaler Hypertonie eine Cheyne-Stokes-Atmung nachweisen.

Die Genese, klinische und therapeutische Relevanz der periodischen Atmung bei Patienten mit präkapillärer pulmonaler Hypertonie sind noch unklar.

1Javaheri et al.: Circulation (1998)

2Schulz et al.: Eur. Respir. J. (2002)