Pneumologie 2007; 61 - P213
DOI: 10.1055/s-2007-973194

Rezidiv einer exogen-allergischen Alveolitis im Lungentransplantat

D Theegarten 1, U Costabel 2, S Werther 3, U Sommerwerck 3, H Teschler 3, M Tötsch 1
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Abteilung für Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik Essen
  • 3Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinik Essen, Ruhrlandklinik Essen

Einleitung: Die Lungentransplantation (Ltx) stellt die letzte Möglichkeit zur Behandlung fortgeschrittener Lungenfibrosen dar, zu denen auch Endstadien einer exogen-allergischen Alveolitis (EAA) gehören.

Fallbericht: Bei einer 43jährigen Patientin wurde eine Doppel-Ltx wegen einer Lungenfibrose durchgeführt. Die Erkrankung war als Vogelzüchterlunge auf dem Boden einer Exposition gegenüber einem Papageien entstanden, entsprechende Präzipitine waren im Serum nachweisbar. Nach der erfolgreichen Ltx entwickelten sich überraschend schnell Symptome einer Belastungs- und Ruhedyspnoe. Transbronchiale Biopsien erbrachten keine Hinweise auf eine Abstoßungsreaktion, jedoch auf einen persistierenden chronisch-entzündlichen Prozess. In der bronchoalveolären Lavage fanden sich eine starke Lymphozytose, eine leichte Granulozytose und ein erniedrigter CD4/CD8-Quotient. Damit war der Verdacht auf eine EAA gegeben. Die weitergehende Anamnese ergab, dass der eigene Papagei zwar abgeschafft, jedoch in der unmittelbaren Wohnumgebung noch weitere Vögel gehalten wurden.

Schlussfolgerung: Der Fall belegt, dass auch in einem Transplantat ein Rezidiv einer EAA entstehen kann. Zur Diagnostik können die üblichen Methoden verwendet werden. Entscheidend ist das rechtzeitige Erkennen einer entsprechenden Exposition mit sofortiger Karenz. In die differenzialdiagnostischen Überlegungen bei respiratorischen Problemen von Ltx-Patienten ist daher auch die Möglichkeit einer EAA mit einzubeziehen.