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DOI: 10.1055/s-2007-970980
Leitungscoaching: Personalentwicklung im Turbokapitalismus
Publication History
Publication Date:
14 September 2007 (online)
Zusammenfassung
Coaching anzubieten, um seinen Leistungskatalog und damit auch seine Einkommensmöglichkeiten zu erweitern, ist keine triviale Entscheidung. Denn die Entwicklung und Verbreitung aller Interventionsformate reagieren nicht nur auf einen gesellschaftlich bestehenden Interventionsbedarf, sie stellen ihn immer auch her. Daraus erwächst die Verantwortung, entsprechende Angebote an begründete Indikationen und Kontraindikationen zu binden, die in dem Bewusstsein erfolgen, dass alle Interventionsformate nicht nur nicht nutzen, sondern sogar schaden können. Ob ein Interventionsformat professionell gehandhabt wird, erweist sich nicht zuletzt an den erhobenen und praktisch befolgten interventionsethischen Maßstäben. Damit sollen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten nicht davon abgehalten werden, sich als Coaches zu betätigen. Aber auch dieses Interventionsformat will gelernt sein. Dass Coaching noch lange nicht so weit konzeptualisiert und evaluiert ist wie Psychotherapie, rechtfertigt es nicht, psychotherapeutische Techniken einfach zu übertragen.
Schlüsselwörter
Beratene Gesellschaft - Leitungskräfte als Beziehungsarbeiter - Leitungscoaching - Interventionstechniken - Professionalisierung
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Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl
Sigmund-Freud-Institut
Myliusstraße 20
60323 Frankfurt am Main
Email: r.haubl@sigmund-freud-institut.de