Körperschemastörungen gelten als Kernsymptome von Essstörungen wie Anorexia nervosa und Bulimia nervosa. Im Rahmen dieser Studie wurden die neuronalen Korrelate der Körperschemastörung von essgestörten Patientinnen mit Hilfe des fMRI untersucht. Hierzu wurden 14 Patientinnen mit Anorexia nervosa, 14 mit Bulimia nervosa und 14 Kontrollpersonen mit Hilfe standardisierter Fragebögen und fMRT-Scan erfasst. Als Stimuli im fMRT wurden dreidimensionale Bilder einer (am Computer konstruierten) Frau eingesetzt, deren Figur von BMI-Werten zwischen 12 und 30 variiert werden konnte. So konnten die Reaktionen der Versuchspersonen auf unterschiedliches Aussehen (Gewicht) der Stimuli untersucht werden. Die Stimuli wurden in einer randomisierten Reihenfolge vorgegeben. Die Probanden sollten im Scanner über eine Tastatur zwei Einschätzungen vornehmen: Bei der Hälfte der Bilder sollten sie einschätzen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie so wie der Stimulus aussehen würden (emotionale Aufgabe). Bei der anderen Hälfte der Bilder sollten sie das Gewicht der Stimulusperson schätzen (kognitive Aufgabe). Die Auswertungen (mit Messwiederholungen) sollen sich so auf die folgenden Faktoren beziehen: Art der Aufgabe (emotional, kognitiv), Gewicht (BMI) der Stimuli (untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig) und Gruppe (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Kontrollgruppe). Die Datenerhebungen sind jetzt abgeschlossen. Hinsichtlich der Einschätzung der Stimuli zeigten sich die erwarteten Unterschiede: Essgestörte bewerten besonders dünne Stimuli deutlich positiver als Gesunde. Erste Analysen der fMRT-Daten zeigen unterschiedliche Aktivierungen im Gehirn, je nach Art der Aufgabe und nach Diagnosegruppe. Besonders im Bereich der Insula lassen sich viele Unterschiede in der Aktivierung in Reaktion auf die Stimuli zwischen anorektischen Patientinnen und Kontrollpersonen erkennen. Weitere Auswertungen werden sich anschließen und können auf der Tagung berichtet werden.
Anorexia nervosa - Bulimia nervosa - Essstörungen - Neuroimaging - fMRI