Psychother Psychosom Med Psychol 2007; 57 - A051
DOI: 10.1055/s-2007-970670

Motivationsentwicklung im Rahmen einer tagesklinischen interdisziplinären Schmerztherapie, dargestellt durch den FF-STABS

E Lucke 1, A Schütze 2
  • 1UniversitätsSchmerzCentrum (USC), Interdisziplinäre Schmerztagesklinik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden
  • 2Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Uniklinik Dresden Uniklinik Dresden, Dresden

Motivationsentwicklung im Rahmen einer tagesklinischen interdisziplinären Schmerztherapie, dargestellt durch den FF-STABS

Anja Schütze, Eckhard Lucke, Karin Pöhlmann, Peter Joraschky.

In der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen stellen die passiven Erwartungshaltungen in Verbindung mit Wünschen nach Diagnostik und invasiven Therapien eine Behandlungsschwierigkeit dar. Um in der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen die Kompetenzen unterschiedlicher klinischer Fächer vereinen zu können, wurden interdisziplinäre Behandlungszentren gegründet, am Universitätsklinikum Dresden auch mit einer interdisziplinären Schmerz-Tagesklinik. Unter dem Einfluss eines biopsychosozial aktivierenden Behandlungskonzeptes mit Orientierung auf die Eigenverantwortung der Patienten konnte eine deutliche Entwicklung der Motivation der Patienten, für ihre Gesundheit selbst aktiv zu werden, erzielt werden. Dies bildet sich im FF-STABS basierend auf 150 Patienten mit chronischem Schmerz ab. Zusätzlich wurden die Standardfragebögen der DGSS (Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmezes) erhoben. Die Erhebung erfolgte zum Aufnahmezeitpunkt (T1), zur Entlassung nach 4 Wochen, zu eine Wiederholungswoche mach 16 Wochen (nach T1), nach 6 Monaten und nach einem Jahr (jeweils Abstand von T1). Hierbei konnte in der Vorauswertung ein signifikanter Anstieg der Motivation dargestellt werden. Ebenso konnten Zusammenhänge zwischen Motivation und Behandlungserfolg (Lebenszufriedenheit-SF36; und Beeinträchtigungen im Alltag-PDI) dargestellt werden. Durch diese Ergebnisse kann die Bedeutung der eingehenden Vermittlung eines bio-psychosozialen Krankheitskonzeptes und die mögliche Motivation zum Aktivwerden, dargestellt werden. Dies hat für die praktische Versorgung und Therapieplanung von Patienten mit chronischen Schmerzen hohe Relevanz.