Z Gastroenterol 2007; 45 - A4_02
DOI: 10.1055/s-2007-967860

Die Ko-Transduktion von dendritischen Zellen (DC) mit murinem AFP- und murinem IL–12- oder CD40L-kodierenden Adenoviren kann ihre spezifische, immunstimulatorische Wirkung gegen AFP-exprimierende HCC-Zellen signifikant verstärken

MA Gonzalez-Carmona 1, C Schneider 2, M von Lilienfeld-Toal 3, E Sievers 3, IGH Schmidt-Wolf 2, V Schmitz 2, T Sauerbruch 2, WH Caselmann 4
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universität Bonn, Bonn
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • 3Meizinische Klinik und Poliklinik I, Universität Bonn, Bonn
  • 4Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, München

Einleitung: Dendritische Zellen können antigenspezifische T-Zellen gegen Tumorantigene, wie das AFP, stark stimulieren. Ihr Ansatz gegen das HCC hat allerdings bisher nur begrenzten Erfolg gezeigt. Die Verwendung von Zytokinen wie IL–12 oder Immunmodulatoren wie CD40L kann die antitumorale Wirkung von DC steigern. Unser Ziel war zu prüfen, ob sich die spezifische, immunstimulatorische Wirkung von DC gegen AFP-positive HCC-Zellen mittels der Ko-Transduktion mit AFP-exprimierenden Adenovirus (Ad) und IL–12- oder CD40L-exprimierenden Ad verstärken lässt. Methodik: Es wurden vier Ad generiert: Ad-mAFP (mit dem murinen AFP), Ad-LacZ (mit LacZ), Ad-CD40L und Ad-IL–12. DC wurden aus dem Knochenmark und Lymphozyten aus der Milz von C57L/J-Mäusen gewonnen. Am Tag 6 wurden die DC adenoviral transduziert und am Tag 8 mit den Lymphozyten ko-kultiviert. Die Expression vom DC-typischen Oberflächenmarkern (CD80 und CD86) und von CD40L wurde durchflusszytometrisch bestimmt. Durch ELISA wurde die IL–12-Expression in Zellüberstand gemessen. Die Zytotoxizität gegen murine Hepatokarzinomzellen Hepa1–6 wurde mittels 51Cr-Zytotoxizität-Test bestimmt. Ergebnisse: 48h nach der Transduktion von DC mit Ad-CD40L (MOI 250) exprimierten >40% Zellen CD40L, und sie wiesen eine stärkere Expression von CD80 und CD86 als IL–12- oder LacZ-exprimierende DC. Interesanterweise ließ sich ebenso eine signifikant stärkere IL–12-Expression im Überstand von Ad-CD40L-transduzierten DC als in Ad-IL12-transduzierten DC nachweisen (216,3±17 vs. 55,0±8,5ng/ml/106DC). Bei LacZ- oder Ad-mAFP-transduzierten DC konnte keine IL–12-Expression nachgewiesen werden. Nach Transduktion von DC mit Ad-mAFP konnte bereits bei MOI 100 eine mAFP-Expression mittels Western Blot nachgewiesen werden. Die zytotoxische Aktivität gegen Hepa1–6-Zellen (AFP+) war signifikant besser (p<0,05), wenn Lymphozyten mit Ad-mAFP/Ad-IL12 oder Ad-mAFP/Ad-CD40L transduzierten DC ko-kultiviert wurden, als mit Ad-mAFP/Ad-LacZ- transduzierten DC oder mit nicht-transduzierten DC. Diskussion: Adenoviraler Gentransfer für IL–12 oder CD40L ermöglicht eine hohe IL–12-Expression im Überstand von DC, die stark immunstimulatorisch auf die DC wirkt. Durch die Ko-Transduktion von DC mit Ad-mAFP/Ad-IL–12 oder Ad-mAFP/Ad-CD40L kann die spezifische Zytotoxizität von T-Lymphozyten gegen AFP-positive HCC-Zellen gesteigert werden. Dieser Ansatz stellt daher eine Verbesserung der antitumoralen Wirkung von AFP-beladenen DC gegen das HCC dar.