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DOI: 10.1055/s-2007-965566
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Analyse der Durchblutung solider Ovarialtumoren mittels Power-Doppler: Eine neue Methode zur Dignitätseinschätzung?
Analysis of the Blood Flow of Solid Ovarian Tumours Using Power Doppler Ultrasound: A New Method to Predict Malignancies?Publikationsverlauf
eingereicht 10.2.2007
revidiert 28.6.2007
akzeptiert 8.7.2007
Publikationsdatum:
20. Dezember 2007 (online)


Zusammenfassung
Fragestellung: Der Power-Doppler stellt kleine Blutgefäße und langsame Flussgeschwindigkeiten dar. Dies ermöglicht die Analyse der Mikrozirkulation, speziell des Blutflusses in Tumorgefäßen. Die Untersuchung der Durchblutung solider Ovarialtumoren könnte Hinweise auf deren Dignität liefern. Methoden und Patientinnen: 48 unselektierte Patientinnen mit solidem Ovarialtumor wurden präoperativ untersucht: 34 Malignome, 14 gutartige Tumoren, sechs davon waren entzündlicher Genese; funktionelle „Tumoren“ (z. B. Corpus luteum etc.) waren von der Analyse ausgeschlossen. Die histologische Diagnose lag in allen Fällen vor. Im Rahmen der präoperativen Ultraschalluntersuchung wurde das Farbfenster über den gesamten Tumor gelegt, die Power-Doppler-Signale in standardisierter Weise (identische Geräteeinstellung) bei ruhigem Bild aufgenommen und eine Sequenz von mindestens 100 Bildern (20 s) auf ein digitales Videogerät aufgenommen. Die artefaktfreien Signale wurden auf eine Linux-Workstation übertragen und ein 3D‐Diagramm berechnet, welches die Intensitäten (farbkodierten Mengen von Reflektoren = Erythrozyten) auf der x-Achse, die Häufigkeiten dieser Intensitäten auf der y-Achse und die Zeit auf der z-Achse aufträgt. Die vorherrschende Intensität wurde als gewichteter Mittelwert berechnet. Ergebnisse: Die gutartigen Tumoren (n = 8) zeigten ausschließlich Durchblutung im Bereich niedriger Intensitäten (im Bild dunkelrot kodiert = geringe Blutmengen/kleine Blutgefäße); die entzündlichen Tumoren wie die Malignome wiesen Durchblutung in allen Intensitätsstufen, bevorzugt jedoch in solchen hoher Intensität (im Bild hellgelb = größere Blutmengen/Shuntgefäße) auf. Der Vergleich der vorherrschenden Intensität ergab einen signifikanten Unterschied zwischen den gutartigen, nicht entzündlichen Tumoren und den Malignomen; beim Vergleich aller benignen Befunde mit den Malignomen ergab sich kein signifikanter Unterschied. Schlussfolgerung: Die qualitative und quantitative Analyse der Durchblutung solider Ovarialtumoren mittels Power-Doppler ergab nach Ausschluss entzündlicher Befunde in allen Fällen einen eindeutigen, signifikanten Unterschied zwischen benignen Tumoren und Malignomen. Trotz der relativ kleinen Fallzahl unserer Untersuchung erwies sich die Power-Doppler-Sonografie als ein hilfreiches Verfahren bei der Differenzierung von gutartigen und bösartigen Ovarialtumoren, welches dazu beitragen könnte, unnötige Operationen zu vermeiden.
Abstract
Objective: Power Doppler ultrasound can detect small blood vessels and slow blood velocities in solid tumours. Analysis of this micro-circulation may help to predict malignancies and the need for surgical intervention. Methods: We examined 48 unselected patients presenting with solid ovarian tumours. Following a routine transvaginal scan, blood flow was recorded from the whole tumour with instrument settings remaining the same during every examination. Power Doppler signals from a sequence of at least 20 seconds (or 100 frames) were stored on a digital video recorder. Artefact-free sequences were transferred to a Linux workstation and 3-D diagrams were calculated to display the intensities (numbers of erythrocytes or “back scatter”) on the x-axis, the frequencies of intensities on the y-axis, and the time (seconds) on the z-axis. In addition, we calculated the mean of intensities for each tumour. Results: All patients underwent laparotomy. Histological examination identified 34 tumours as malignancies and 14 as benign; of these, six were tubo-ovarian abscesses. Benign tumours (n = 8) showed only low intensities (dark red pixels representing small blood vessels and slow velocities); inflammatory tumours and malignancies showed pixels of all intensities (yellow pixels presenting larger vessels and higher velocities). There was a significant difference in the mean intensity of non-inflammatory, benign tumours and that of inflammatory or malignant findings. Conclusions: After exclusion of inflammatory disease, power Doppler analysis of the blood flow of solid ovarian tumours can significantly predict malignancies. Power Doppler sonography may be helpful in differentiating between benign and malignant ovarian masses and can probably prevent unnecessary operative treatment.
Schlüsselwörter
Blutflussanalyse - Ovarialkarzinom - Power‐Doppler - Transvaginalsonografie
Key words
blood flow analysis - ovarian cancer - power Doppler - transvaginal sonography