Rofo 2007; 179(12): 1275-1276
DOI: 10.1055/s-2007-963465
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entfernung einer großlumigen fehlplatzierten Schleuse aus der Arteria subclavia unter Nutzung eines kollagenbasierten Verschlusssystems (AngioSeal)

H. Bovenschulte, K. Krug, K. Lackner
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Publikationsverlauf

eingereicht: 22.6.2007

angenommen: 8.8.2007

Publikationsdatum:
29. Oktober 2007 (online)

Einleitung

Bei der venösen Subklaviapunktion ohne sonografische Kontrolle werden in der Literatur arterielle Fehlpunktionen in bis zu 3,7 % der Fälle beschrieben (Mansfield et al. N Engl J Med; 331: 1735 - 1738). Wegen der anatomischen Nähe wird in solchen Fällen in der Regel die Arteria subclavia in ihrem mittleren Anteil dorsal der Klavikula punktiert. Im Normalfall kann die Punktionsnadel problemlos wieder aus der Arterie entfernt werden, ohne größere Blutungskomplikationen fürchten zu müssen, obwohl wegen der über dem Gefäß verlaufenden Klavikula zumeist keine ausreichende Kompression von Außen möglich ist. Dieses Vorgehen ähnelt den Umständen, unter denen früher die direkte Aortografie durchgeführt wurde, bei der es nach dem Entfernen der Punktionsnadel ebenfalls keine Möglichkeit zur direkten Kompression des Gefäßes gab und trotzdem nur in den seltensten Fällen größere Blutungskomplikationen zu verzeichnen waren. Sollte es doch zu schwereren Blutungen aus der A. subclavia kommen, bieten sich alternativ in schwierigeren klinischen Situationen oder bei größerlumigen Zugängen z. B. die chirurgische Entfernung mit Übernähung der Punktionsstelle oder auch die Einbringung eines ummantelten Stents an.

Dr. Henning Bovenschulte

50924 Köln