Geburtshilfe Frauenheilkd 1991; 51(8): 602-606
DOI: 10.1055/s-2007-1026208
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische Bedeutung der Klassifikation der hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft

Clinical Importance of the Classification of Hypertensive Diseases during PregnancySt. Flachowsky
  • Abteilung Geburtshilfe (Leiter: Prof. Dr. med. Bärbel Justus) der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe (Direktor: Prof. Dr. med. B. Sarembe) der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Wir fanden in einer prospektiven Studie bei 5,26 % der Schwangeren eine hypertensive Erkrankung. Schwangerschaft und Geburt bei Frauen mit einer chronischen Hypertonie (22,1 %) und bei Frauen mit einer Schwangerschaftshypertonie (53,3 %) verliefen ohne Komplikationen. Bei ihnen kam es zur Geburt von eutrophen, termingeborenen Kindern. Bei Schwangeren mit einer Präeklampsie (19,7 %) kam es zur Frühgeburt von dystrophen, retardierten Kindern (Geburtsgewicht unter der 10. Perzentile). Die Azidosemorbidität (36,4 %) und die Sektiofrequenz (79,2 %) waren gegenüber anderen Hypertonieformen signifikant erhöht. Ebenso fanden wir häufiger pathologische paraklinische Veränderungen. Die perinatale Mortalität bei Frauen mit einer Präeklampsie betrug 10,4 %. Sie war bei allen anderen Hypertonieformen nicht erhöht. Der Schwerpunkt der präpartalen Überwachung liegt bei Frauen, die an einer Präeklampsie leiden.

Abstract

In a prospective study we found a hypertonic disease in 5.26 % of the pregnant women.

The course of pregnancy and delivery in women with chronic hypertension (22.1 %) and in women with a pregnancy hypertension (53.3 %) was without complications; delivery of eutrophic children was on term. Pregnant women with pre-eclampsia (19.7 %) had an early birth of dystrophic, retarded children (below the 10th percentile). The acidosis morbidity (36.4 %) and the frequency of Caesarean section (79.2 %) were significantly increased compared to other hypertension types. More often we found pathological paraclinical changes. The perinatal mortality occurred in women with pre-eclampsia in 10.4%. It was not increased in all other hypertension types. The emphasis in prepartal monitoring should be on women suffering from pre-eclampsia.