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DOI: 10.1055/s-2007-1024386
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Tiefe Sedierung bei gastroenterologisch-endoskopischen Eingriffen: Sicherheit und Nutzen einer Kombination aus Midazolam und Propofol
Deep sedation for endoscopic procedures: safety and benefit of a combination of midazolam and propofolPublication History
Publication Date:
25 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: Midazolam ist als Sedativum bei Endoskopien etabliert im Sinne einer milden Sedierung (»conscious sedation«). Daneben wird auch Propofol als Narkotikum bei Endoskopien eingesetzt. Die Kombination dieser Substanzen zur tiefen Sedierung bei Endoskopien ist neu. In einer prospektiven Studie sollte zunächst die Sicherheit einer tiefen Kombinationssedierung untersucht werden, in einer zweiten Studie der Nutzen einer Kombinationssedierung von Midazolam/Propofol im Vergleich zu Propofol allein.
Patienten und Methodik: Bei 143 Patienten wurden insgesamt 150 endoskopisch-interventionelle Eingriffe in Kombinationssedierung vorgenommen. Es wurden Patienten in die Studie eingeschlossen, bei denen eine längere Behandlungszeit (> 30 min) erwartet wurde. Die Patienten erhielten einen Bolus von 2,5 mg Midazolam i.v. und nachfolgend fraktionierte i.v. Propofolgaben bis zum Erreichen der gewünschten Sedierungstiefe. Die Patienten wurden regelhaft überwacht und sediert von einem intensivmedizinisch erfahrenen Arzt, der nicht selbst der Endoskopiker war. In einem zweiten prospektiven Studienarm führten wir bei 64 Patienten bei medizinisch notwendigen Doppeluntersuchungen zum einen eine tiefe Sedierung allein durch fraktionierte Propofolgaben, zum anderen die o.a. Kombination durch.
Ergebnisse: Die Induktion einer tiefen Sedierung mit 2,5 mg Midazolam und anschließenden i.v. Propofolgaben induzierte keine wesentlichen unerwünschten Herz/Kreislauf- oder Atemveränderungen während oder nach der Endoskopie. Im Vergleich zur tiefen Sedierung allein mit Propofol verlängerte sich die Aufwachzeit von 4 auf 8 Minuten. Pro Untersuchungsminute lässt sich eine 59 %ige Propofoleinsparung erzielen. So lassen sich bei längeren Untersuchungen erhebliche Kosten sparen.
Folgerung: Die Kombination ist sinnvoll bei langen endoskopischen Behandlungen, hohem Propofolbedarf und bei Patienten mit zu erwartenden Nebenwirkungen durch Propofol allein.
Abstract
Background and objective: Midazolam (M) is well known and established in endoscopic procedures for so-called conscious sedation. Propofol (P) is given during endoscopy for deep sedation. The combination of both (M/P) in endoscopic procedures is new. In this prospective study the safety of the combination was tested, in a second prospective study the combination M/P with Propofol alone was compared.
Patients and methods: In the first study 143 patients undergoing 150 endoscopic procedures (expected > 30 min) were included. Deep sedation was induced by an i.v. bolus of 2.5 mg midazolam, followed by small doses of propofol. The sedation was performed by a second physician experienced in intensive care. In the second prospective study 64 patients undergoing two necessary endoscopic procedures were included: one deep sedation with propofol alone, the second one with combination of midazolam bolus followed by propofol.
Results: It was demonstrated that induction of deep sedation by an i.v. bolus of 2.5 mg midazolam, followed by small doses of propofol is safe, without undesirable side effects, e.g. respiratory or circulation depression. Recovery time increased (4 to 8 minutes ) with the combination M/P, costs decreased by saving 59 % propofol per minute. This may be important for longer endoscopic procedures.
Conclusion: The combination of M/P for deep sedation during endoscopy may be useful when long procedures are expected or patients are at risk with propofol alone.