Geburtshilfe Frauenheilkd 1992; 52(8): 467-470
DOI: 10.1055/s-2007-1023790
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stellenwert der fraktionierten Abrasio und der Portio-, Endozervikalzytologie in der Diagnostik des Endometriumkarzinoms

Ranking of Cervical Cytology and Uterine Curettage in Diagnosis of Endometrial CarcinomaR. Schild, Th. Kutta
  • Frauenklinik der RWTH Aachen (Direktor: Prof. Dr. H. Jung)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Untersuchung an 150 Endometriumkarzinomen wurde der prädiktive Stellenwert der Portio-, Endozervikalzytologie und der fraktionierten Abrasio überprüft. 56% aller Korpuskarzinome (von 113 mit vorliegendem zytologischem Befund) wiesen dabei eine negative Zytologie auf, im Stadium pT2 und pT3 wurden nur in 58,8 % verdächtige oder pathologische Abstriche gesehen. Falsch-negative Abrasionsbefunde wurden in insgesamt 6 % erstellt und in 5,3 % aller Kürettagen war der Zervixanteil fälschlicherweise frei, was eine zu niedrige Stadieneinteilung bedeutete. Demgegenüber stand die hohe Rate von 70,8% falsch-positiver Zervixkürettagen. In 13,2% der 129 Korpuskarzinome im Stadium pTl bedingte die fraktionierte Abrasio eine zu hohe Stadieneinteilung, indem das Ergebnis der Kürettage einen Befall der Zervix vortäuschte. Bei 4,7% des Untersuchungsgutes zeigte das Organpräparat kein invasives Tumorwachstum. Das Korpuskarzinom war hierbei durch die vorausgegangene Abrasio entfernt worden. Bei all diesen ernüchternden Ergebnissen gewinnt allein der negative zytologische Vorbefund bei positiver Zervixkürettage eine gewisse Aussagekraft über die tatsächliche Ausbreitung des Karzinoms.

Abstract

The predictive value of cervical cytology and uterine curettage in 150 endometrial carcinoma was investigated. Cytology proved negative in 56 % of all carcinomas and in 42.2% of those in stage 2 or 3. Uterine curettage was found to have a false-negative rate of 6 %, endocervical curettage of 5.3 %. By contrast, we found a high false-positive rate of 70.8% for endocervical curettage. 13.2% of the 129 endometrial carcinoma stage 1 had a false-positive endocervical fraction. No residual disease was found in 4.7 % of all 150 hysterectomy specimens. Negative cervical cytology seems to be a reasonably good predictor of actual cervical involvement, if a positive endocervical curettage is to be interpreted.