Osteoporoserisiko bei langzeitiger Heparintherapie thromboembolischer Erkrankungen in der Schwangerschaft: Präventionsversuch mit Ossein-Hydroxyapatit

Zusammenfassung

Seltene Schwangerschaftskomplikationen sind die generalisierte idiopathische Schwangerschaftsosteoporose und die ebenfalls pathogenetisch unklare, lokalisierte, transitorische Osteoporose im Beckenbereich. Die weniger seltenen tiefen Bein- und Beckenvenenthrombosen in der Gravidität können dagegen über die notwendige langzeitige Heparintherapie zu signifikanten Knochensubstanzverlusten führen und stellen somit ein Osteoporoserisiko dar. Therapiestudien mit dem Ziel, dem pathogenetisch immer noch nicht eindeutig geklärten osteoporogenen Effekt der Heparine entgegen zu wirken, sind bislang nicht publiziert. In der speziellen Situation der Gravidität verbieten sich die meisten üblichen Osteoporosetherapeutika. In der vorliegenden offenen, randomisierten Studie bekamen 9 Frauen über etwa 6 Monate parallel zur Heparinanwendung täglich 6,64 g des Knochenpräparates OHC (Ossein-Hydroxyapatit Compound) und wurden mit 11 Frauen ohne „Knochenschutztherapie“ verglichen. Bei guter Compliance und fehlenden Nebenwirkungen traten in der OHC-Gruppe weniger Rückenschmerzen auf, und die Knochenmasse änderte sich nicht signifikant, während sie bei den Kontrollfällen statistisch signifikant abfiel.

Abstract

Generalized idiopathic osteoporosis and transient osteoporosis of the hip are both rare complications of pregnancy. More frequently, long-term heparin administration to treat deep thrombosis in the legs or pelvis may 1ead to substantial decreases in bone mass and consequently increased risk of osteoporosis. Therapeutic studies with the aim to counteract the osteoporosis inducing effect of heparins, have not been published to date. In the Special Situation of pregnancy, most medications used for osteoporosis are contraindicated. In our open randomised study, 9 women on heparin-treatment received daily 6.46 g of the bone preparation OHC (ossein-hydroxyapatite-compound) over a period of 6 months and were compared to 11 women without bone protective treatment. In the OHC-group, good compliance was observed with no side effects and reduced back pain. Bone mass did not change significantly, whilst it dropped significantly statistically in the controls.