Geburtshilfe Frauenheilkd 1994; 54(4): 237-240
DOI: 10.1055/s-2007-1023589
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Suppression des endogenen LH-Anstiegs bei der ovariellen Stimulation durch den GnRH-Antagonisten Cetrorelix

Suppression of the Endogenous LH Increase in Ovarian Stimulation by GnRH Antagonist CetrorelixK. Diedrich, C. Diedrich, E. Santos1 , O. Bauer, C. Zoll, S. Al-Hasani, T. Reissmann2 , D. Krebs1 , D. Klingmüller3
  • Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universität zu Lübeck
  • 1Universitäts-Frauenklinik Bonn
  • 2Asta Medica Frankfurt
  • 3Institut für Klinische Biochemie der Universität Bonn
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Der endogene LH-Anstieg unter ovarieller Stimulation bei noch kleinem dominanten Follikel führt zur Luteinisierung und damit bei vielen Patienten zum Absetzen der In-vitro-Fertilisation in dem Behandlungszyklus. In einer Studie wurde die Möglichkeit geprüft, den vorzeitigen endogenen LH-Anstieg durch die Gabe des GnRH-Antagonisten Cetrorelix zu verhindern. 20 Patienten, die wiederholt einen vorzeitigen LH-Anstieg gezeigt hatten, wurden mit Gonadotropinen ab Tag 2 des Zyklus behandelt. Ab dem 7. Tag bis zur Ovulationsauslösung durch HCG-Gabe wurde täglich zusätzlich der GnRH-Antagonist Cetrorelix gegeben. HCG wurde gegeben, wenn der dominante Follikel wenigstens 18 mm groß war und die Östrogenwerte über 300 pg pro Follikel über 15 mm waren. Die Eizellgewinnung wurde 36 Stunden später durch transvaginale ultraschallkontrollierte Follikelpunktionen durchgeführt mit anschließender In-vitro-Fertilisation und Embryotransfer. Es werden die Hormonprofile dieser Patientinnen und die Ergebnisse der In-vitro-Fertilisation mit anschließendem Embryotransfer erläutert. Es konnte in dieser Studie gezeigt werden, daß die kombinierte Behandlung mit Gonadotropinen und einem GnRH-Antagonisten ein vielversprechender Weg der ovariellen Stimulation ist bei Patientinnen mit einer Neigung zu einem vorzeitigen LH-Anstieg. Die Vorteile des GnRH-Antagonisten im Vergleich zu dem Einsatz der GnRH-Agonisten werden erläutert.

Abstract

Surges of LH in serum, which result in luteinisation, but occur prematurely with respect to the diameter of the leading follicle, frustrate attemps to induce multiple follicular maturation for in-vitro fertilisation in a number of women. We examined the possibility of blocking premature LH-surges by the administration of Cetrorelix, a potent antagonist of gonadotrophin releasing hormone. Twenty patients, who had repeatedly shown premature LH surges, were treated with human menopausal gonadotrophins from the 2nd day onwards. From the 7th day until the induction of ovulation by HCG, the GNRH-antagonist Cetrorelix was given daily. HCG was injected when the dominant follicle had reached the diameter of at least 18 mm and oestradiol levels were above 300 pg for each follicle and more than 15 mm. Oocyte collection was performed 36 hours later by transvaginal ultrasound puncture, followed by IVF and embryotransfer. The hormone profiles of these patients and the results of in-vitro fertilisation and embryotransfer are discussed. It could be demonstrated in this study, that combined treatment with gonadotrophins and the GNRH-antagonist seems to be a promising method for ovarian Stimulation in patients, who frequently exhibit premature LH discharges and therefore fail to complete treatment.