Die Vaginosonographie der Zervix bei Zwillingsschwangerschaften

Zusammenfassung

In einer prospektiven Studie wurde bei 97 unauffälligen Zwillingsschwangerschaften eine vaginosonographische Zervixmessung durchgeführt. Es wurden die Länge und Dicke der Zervix sowie die Weite des inneren Muttermundes beurteilt. Die Mehrlingsschwangerschaften wurden in 4-5wöchigen Abständen zwischen der 14. und 34. Schwangerschaftswoche sonographisch untersucht. Weiter wurde ein Kollektiv von 113 unauffälligen Einlingsschwangerschaften als Kontrollkollektiv vaginosonographisch vermessen. Die Meßergebnisse wurden zwischen den beiden Gruppen nach Schwangerschaftsdauer sowie Parität verglichen. Die Ergebnisse zeigen generell, daß die Zervixlänge der Multipara-Mehrlingsschwangerschaften länger als die der Primipara-Mehrlingsschwangerschaften ist: Zwischen 13. und 17. Schwangerschaftswoche zeigt die Zervix der Primipara eine Länge von 48,1 ±2,1 mm, demgegenüber die Multipara 52,3± 3,4 mm. In der Zeit zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche zeigten die Primipara eine Zervixlänge von 49,4 ±3,6 mm und die Multipara eine Länge von 49,6 ±2,6 mm. In der 23. bis 27. Woche hatten die Primipara eine Zervixlänge von 39,4 ± 2,4 mm, die Multipara 49,3 ±3,7 mm. In der Zeitspanne von der 28. bis 33. Gestationswoche verkürzte sich die Zervix bei den Primipara auf 31,2 ±2,9 mm, bei den Multipara auf 42,7 ±5,1 mm. Bei dem Normalkollektiv zeigte sich eine geringfügig längere Zervix der Multipara. Bei der Beurteilung der Zervixdicke zeigte sich die reiteste Zervix bei der Multipara-Mehrlingsschwangerschaft, gefolgt von der Primipara-Mehrlingsschwangerschaft. Die schmalsten Zervizes fanden sich bei den Primipara-Einlingsschwangerschaften. Bei der Messung des inneren Muttermundes zeigten sich bei allen Gruppen nur geringe Unterschiede, wobei hier die PrimiparaMehrlingsschwangerschaften in der Zeit von der 28.33. SSW die weiteste Öffnung des Os internum hatten, gefolgt von den Multipara-Mehrlingsschwangerschaften. In der Gruppe des Multipara-EinlingsschwangerschaftNormalkollektivs fand sich im Schnitt das am meisten geschlossene Os internum.

Abstract

In a prospective study of 97 uncomplicated twin pregnancies, vaginosonographic cervix measurements of length, thickness and width of the internal os were performed. Furthermore, a group of 113 uncomplicated primipara was measured by vaginosonography. The twin pregnancies were examined sonographically at 4-5 week intervals between the 14th and 34th week of gestation. The results of the measurements were correlated between these two groups in accordance with duration of pregnancy and the number of deliveries. The results showed in general, that the cervical length of multipara-multiple pregnancy is longer than in the primipara-multiple pregnancy. Between the 13th and 17th week of gestation the cervix of primipara showed a length of 48.1 ±2.1 mm, the multipara twins showed a length of 52.3 ±3.4 mm. Between the 18th and 22nd gestational week, the primipara showed a cervical length of 49.4 ±3.6 mm and the multipara a length of 49.6 ± 2.6 mm. In the 23th to 27th week, the primipara had a cervical length of 39.4 ±2.4 mm, the multipara of 49.3 ± 3.7 mm. From the 28th to 33th week, cervical length was reduced in primipara to 31.2 + 2.9 mm, and in multipara to 42.7 ±5.1 mm. In the normal group of multipara, the cervical length was slightly longer. The assessment of cervical thickness showed the widest cervices in multipara gemini followed by the primipara gemini, the smallest cervices were found in primipara-single pregnancies. The measurements of the internal os of the cervical canal showed only slight differences in all groups, whereby the primipara-multi pregnancy had the widest opening of the internal os during the 28th - 33rd week of pregnancy, followed by multipara-multiple pregnancy. The smallest internal os was found in the multiparasingle pregnancy group.