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DOI: 10.1055/s-2007-1022746
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Früh- und Spätprognose von extrem Frühgeborenen (EFG): Grazer Analyse
Neonatologic Complications and Long-Term Sequelae of Extremely Low Birthweight (ELBW) Infants: The Graz ExperiencePublication History
Publication Date:
17 June 2008 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung: Das Ziel der Studie war die Erfassung neonatologischer Komplikationen und bleibender Schäden bei extrem Frühgeborenen als Basis für die Beratung Betroffener und als Entscheidungshilfe für ein aktives geburtshilfliches und neonatologisches Vorgehen.
Material und Methodik: Bei 82 extrem Frühgeborenen zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht ≤ 900 g wurden die perinatale Mortalität, neonatale Komplikationen und die körperliche und geistige Entwicklung im Alter von 2-4 jahren erhoben.
Ergebnisse: Das mittlere Gestationsalter (±SD) betrug 26,2 (± 1.4) Wochen, das mittlere Geburtsgewicht (± SD) 900 (± 207) g. Die perinatale Mortalität betrug 27/82 oder 33%. 13/82 (16%) waren pränatale Todesfälle und 14/82 (17%) sind neonatal verstorben. Bei 64 lebensfähigen Lebendgeborenen betrug die neonatale Mortalität in der 24., 25., 26. und 27. Woche 4/7 (57%). 2/15 (13%), 3/20 (15%) und 2/22 (9%), insgesamt 11/64 oder 17%. Die Überlebensraten korrelieren signifikant (p = 0,03) mit der Gestationszeit. nicht jedoch mit dem Geburtsgewicht.Die Todesursachen waren Hirnmassenblutung (5/64, 8%), extreme Unreife (4/64, 6%), oder septischer Schock (2/64, 3%). 31/64 oder 48% hatten ein Atemnotsyndrom I°-IV° mit einer mittleren Beatmungsdauer (±SD) von 21 (±12) Tagen. 24/64 oder 38% hatten eine intraventrikuläre Blutung )I°-IV°. 25/64 oder 39% hatten Zeichen einer bakteriellen Infektion. Der mittlere stationäre Aufenthalt betrug 94 (± 30) Tage. Bei 51 Kindern konnten Nachuntersuchungen durchgeführt werden. Im Alter von 2-4 Jahren waren 26/51 oder 51 % der extrem Frühgeborenen altersentsprechend entwickelt. Bei 12/51 oder 24% war eine schwerwiegende Behinderung, bei 3/51 oder 6% eine mäßiggradige Behinderung und bei 10/51 oder 20% eine leichtgradige Behinderung nachweisbar. Die Rate der Behinderungen war unabhängig von der Gestationswoche und bei Frühgeborenen <750g nicht höher als bei Frühgeborenen >750g (p = 0,23).
Schlußfolgerung: Die neonatale Mortalität extrem Frühgeborener korreliert mit der Gestationszeit. nicht jedoch mit dem Geburtsgewicht. Während das Letalitätsrisiko von der 24. bis zur 27. Schwangerschaftswoche signifikant abnimmt, ist das Risiko von Spätschäden in diesem Bereich von der Schwangerschaftswoche und vom Geburtsgewicht unabhängig. Bei Zustimmung der aufgeklärten Eltern ist eine streng indizierte Sektio bei vitalem Fetus ab der 24. vollendeten Gestationswoche vertretbar.
Abstract
Purpose: To describe neonatologic complications in and longterm sequelae of extremely low birth weight (ELBW) infants.
Material and Methods: From 1992 and 1994 82 infants were born between 24 and 27 weeks of gestation or with a birth weight ≤ 900g. Perinatal mortality, neonatal complications and physical and neurological Status at age 2-4 years were assessed.
Results: The mean (±SD) gestational age was 26.3 ±1.4 weeks, the mean birth weight was 900 ± 207 g. The overall perinatal mortality was 27/82 (33%). 13 of these infants (16%) died prenatally and 14/82 (17%) died in the neonatal period. Among 64 vaiable infants the neonatal mortality was 11/64 (17%) and decreased from 4/7 (57%) at 24 weeks to 2/22 (9%) at 27 weeks. Survival rates correlated significantly (p = 0.03) with gestational age but not with birth weight. Causes of death were cerebral haemorrhage (5/64, 8%), extreme prematurity (4/64, 6%) or sepsis (2/64, 3%). 31/64 infants (48%) had respiratory distress syndrome with a mean duration of assisted Ventilation of 21 ±12 days. 24/64 infants (38%) had intraventricular bleeding and 25 (39%) had signs of bacterial infection. The mean hospital stay was 94±30 days. At age 2-4 years 26/51 infants were developed appropriately for age. 12/51 (24%) had severe, 3/51 (6%) moderate and 10/51 mild impairment. The ineidence of impairment was not associated with gestational age and not higher in infants < 750 g than in those > 750 g.
Conclusion: In our series the neonatal mortality rate of ELBW infants was associated with gestational age but not birthweight. The risk of neonatal mortality declined with increasing gestational age but the risk of permanent impairment was associated with neither gestational age nor birthweight.