Rofo 1995; 163(11): 388-394
DOI: 10.1055/s-2007-1016014
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bimetallanode mit Wolfram oder Rhodium?

Vergleichende Untersuchungen zur Bildqualität und zum Dosisbedarf in der MammographieBimetal anode with tungsten or rhodium? Comparative studies on image quality and radiation exposure in screen film mammographyM. Funke1 , K.-P. Hermann2 , N. Breiter1 , J. Moritz1 , D. Müller1 , E. Grabbe1
  • 1Abteilung Röntgendiagnostik I (Leiter: Prof. Dr. med. E. Grabbe), Georg-August-Universität Göttingen
  • 2Abteilung Medizinische Physik und Biophysik (Leiter: Prof. Dr. D. Harder)
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel: Zwei moderne Mammographiegeräte mit unterschiedlichen Bimetallanoden (Mo und W beziehungsweise Mo und Rh) wurden hinsichtlich der Qualitätsmerkmale Ortsauflösung, Bildkontrast und Dosisbedarf untersucht.

Material und Methoden: Für den systematischen Vergleich der verschiedenen Anoden/Filterkombinationen wurde ein spezielles Mammographiephantom mit zusätzlichen Plexiglasschichten von 3 bis 8 cm Dicke eingesetzt. Die Ortsauflösung wurde mit Hilfe eines Strichrasters ermittelt. Der Bildkontrast wurde mit einem Plexiglasstufenkeil untersucht. Die Messung der Oberflächendosis erfolgte mit einer speziellen Weichstrahlionisationskammer.

Ergebnisse: Die Linienauflösung lag unabhängig von der verwendeten Strahlenqualität bei 13 Lp/mm. Der Bildkontrast zeigte eine kontinuierliche Abnahme mit zunehmender Objektdicke. Bei mittleren Schichtdicken von 4 bis 6 cm bestanden zwischen der Mo/Mo-, Mo/Rh- und Rh/Rh-Kombination keine wesentlichen Unterschiede. Ebenso ergaben Rh/Rh und W/Rh bei 7 cm einen gleichartigen Bildkontrast. Im Vergleich zu Mo/Mo wies Mo/Rh eine Dosisreduktion von 35 %, Rh/Rh von 50 % und W/Rh von 60 % auf.

Schlußfolgerung: Mit der Konzeption von Bimetallanoden in Kombination mit unterschiedlichen Filtermaterialien sind optimale Bedingungen für die Mammographie normaler und dichter Mammae geschaffen. Mit der Wahl der geeigneten Anoden/Filterkombination lassen sich bei deutlicher Dosisreduktion kontrastreiche Bilder erzielen.

Summary

Purpose: The impact of different anode materials (tungsten and rhodium) on spatial resolution, image contrast and radiation exposure was studied.

Materials and Methods: Two mammographic systems providing bimetal x-ray tubes (Mo/W and Mo/Rh) were compared by imaging a breast radiography phantom with additional acrylic plates from 3 to 8 cm thickness. Spatial resolution was evaluated using a line bar pattern. Image contrast was assessed by measuring the ratio of optical densities in a acrylic step-wedge. The entrance dose was measured with a low energy ionisation chamber.

Results: The spatial resolution was about 131p/mm regardless of the beam quality. The image contrast depended substantially on the thickness. A similar image contrast was found with Mo/Mo, Mo/Rh and Rh/Rh for simulated breast thicknesses of 4 to 6 cm and with Rh/ Rh and W/Rh for 7 cm. In comparison to Mo/Mo the dose reduction was significant for Mo/Rh (35 %), Rh/Rh (50 %) and W/Rh (60 %).

Conclusions: Bimetal x-ray tubes provide optimal conditions for screen film mammography of both normal and dense breasts, allowing good contrast and dose reduction by using the adequate anode/filter-combination.

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