Rofo 1998; 168(1): 77-83
DOI: 10.1055/s-2007-1015185
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Komplikationen der CT-gesteuerten lumbalen Sympathikolyse: Eigene Erfahrungen und Literaturübersicht

Complications of CT guided lumbar sympathicolysis: own experience and review of literatureS. Ernst1 , W. Heindel1 , R. Fischbach1 , M. Gawenda2 , H.-J. Langen1 , S. Neubauer3 , T. Krahe1
  • 1Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. K. Lackner)
  • 2Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. A. H. Hölscher)
  • 3Klinik und Poliklinik für Urologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. U. Engelmann) der Universität zu Köln
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Arbeit ist, anhand eigener Erfahrungen und einer Literaturzusammenstellung eine aktuelle Übersicht über Komplikationsmöglichlceiten der CT-gesteuerten lumbalen Sympathikolyse (CTLS) zu geben. Methode: Es wurden 241 CT-gesteuerte lumbale Sympathikolysen in standardisierter, nach Haaga modifizierter Technik durchgeführt. Die im Rahmen der klinischen Nachbeobachtung bekannt gewordenen 4 schweren Komplikationen wurden analysiert und den Ergebnissen einer Literaturrecherche gegenübergestellt. Ergebnisse: Bei den eigenen Patienten wurden drei narbige Ureterstenosen und ein retroperitonealer Abszeß bekannt. Die tabellarische Zusammenfassung der in der Literatur beschriebenen schweren Nebenwirkungen der CTLS verdeutlicht, daß durch die methodische Weiterentwicklung vom chirurgischen Eingriff über die „blinde” und die durchleuchtungsgezielte Punktion bis hin zum CT-gesteuerten Verfahren die Schwere und Häufigkeit der Komplikationen reduziert werden konnten. Seit Etablierung der CTLS ist in der Literatur über keinen interventionsbedingten Todesfall mehr berichtet worden. Die Ergebnisse legen nahe, daß abhängig von der individuellen Verteilung des Neurolytikums auch chemische Ureterschädigungen möglich sind. Schlußfolgerung: Bei Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln ist die CTLS ein sehr sicheres Therapieverfahren. Da eine Ureterschädigung auch bei technisch einwandfreier Durchführung auftreten kann, ist eine systematische sonographische Kontrolluntersuchung nach drei Monaten zu empfehlen.

Summary

Aim: To review the complications of CT guided lumbar sympathicolysis (CTLS) on the basis of our own experience and the available literature. Methods: 241 CTLS were performed by a standard technique according to Haaga's method. Clinical follow-up revealed 4 serious complications; these were analysed and compared with published cases. Results: Amongst our patients there were three fibrotic ureter stenoses and one retroperitoneal abscess. Analysis of the serious complications described in the literature indicates that introduction of CT guided lumbar sympathicolysis has reduced the severity and frequency of complications as compared with surgical and "blind" procedures. With CTLS, no deaths due to the procedure have been reported in the literature. The results indicate that damage to the ureters can be caused by substances used for the neurolysis. Conclusion: Provided certain safeguards are obeyed, CTLS is a very save treatment. However damage to the ureter may follow even when the procedure was technically satisfactory. Therefore, sonographic control of the kidneys after three months is recommended.