Wann ist die Unterstützung der Magnetresonanztomographie durch Gabe eines positiven enteralen Kontrastmittels sinnvoll? - Ein Erfahrungsbericht

Zusammenfassung

Ziel: Es wurde untersucht, in welchen Darmabschnitten und bei welchen Erkrankungen die diagnostische Qualität der magnetresonanztomographischen Untersuchung durch ein positives enterales Kontrastmittel verbessert werden kann. Methodik: Es wurden Magnetresonanztomographien von 37 Patienten, die sowohl vor als auch nach Applikation der enteralen Form von Gadolinium-DTPA untersucht wurden, hinsichtlich des diagnostischen Zugewinns evaluiert. Die Auswertung erfolgte randomisiert durch zwei unabhängige Untersucher. Tumorerkrankungen des gesamten Gastrointestinaltraktes überwogen, gefolgt von entzündlichen Veränderungen und extraenteralen Raumforderungen. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Untersuchungen (62 %) profitierte von der enteralen Kontrastierung. Kein Effekt war bei 35 %, eine Verschlechterung nur bei zwei Patienten festzustellen. Untersuchungen von Sigma und Rektum wurden am meisten durch die - rektale - Gabe des enteralen Kontrastmittels unterstützt. Unter den einzelnen Indikationen wurde die Lymphomdiagnostik am deutlichsten verbessert. Schlußfolgerungen: Die Aussagekraft der abdominellen MRT wird in ausgewählten Fällen durch die Applikation eines positiven enteralen Kontrastmittels erhöht. Neben dem reinen Kontrastmitteleffekt (Signalsteigerung des Darmlumens) ergänzt das Kontrastmittel die MRT um einen funktionellen Aspekt.

Summary

Purpose: To evaluate in which parts of the gastrointestinal tract and in what clinical situations the diagnostic quality of MR examination may be improved by a positive enteral contrast agent. Methods: MR examinations of 37 patients performed before and after application of a Gadolinium-DTPA preparation suitable for oral and rectal application were evaluated. Exams were evaluated by two independent observers. Neoplastic disease of the gastrointestinal tract constituted the majority of indications followed by inflammatory changes and extraenteral space-occupying lesions. Results: The majority of examinations (62 %) were improved by the application of enteral contrast agent. No effect was observed in 35 %; in two patients image quality was poorer after contrast application. The benefit of enteral contrast agents was highest in MR examinations of the sigma and rectum. The enteral contrast agent was most valuable in the detection of lymphoma if an evaluation according to indication was performed. Conclusion: In selected cases, the diagnostic quality of abdominal MRI can be improved by the application of an enteral contrast agent. Apart from the effect of greater signal intensity, the contrast agent does complement MR imaging by a functional aspect.

Schlüsselwörter:

Magnetresonanztomographie - Kontrastmittel - Abdomen - Becken - Gadolinium-DTPA

Key words:

Magnetic resonance (MR) - Contrast enhancement - Abdomen, MR - Pelvic organs, MR - Gd-DTPA